Impuls: Angst

Angst

Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.   Mt 6,34

Angst ist der tägliche Begleiter in der Moderne. Sie ist diffus und hat meistens keinen konkreten Grund. Sie lähmt. Sie blockiert das Handeln. Aber sie treibt auch voran. Sie lenkt unsere Alltagsentscheidungen. Ohne dass wir es ihr erlaubt hätten, übt sie Macht über uns aus und will, dass wir ihr gehorchen. Und so planen wir Projekte, um danach neue Projekte zu planen. Wir rechnen und berechnen und schließen Versicherungen ab. Am Abend flüstert die Angst leise in unser Ohr: „Du hättest das Projekt heute noch zu Ende bringen müssen. Bevor du schläfst, solltest du das noch schnell erledigen.“ Am Morgen weckt die Angst uns mit einem neuen Leistungskatalog. Und zwischendurch schreibt sie uns einen Brief: „Du musst sparen, damit du am Ende ruhig schlafen kannst.“

Jesus sagt zu unserer Angst: „Du bist der Feind! Du nimmst meinen Freunden den Atem. Du raubst ihnen das Leben. Deinetwegen achten sie nicht darauf, wie barmherzig Gott ist. Deinetwegen misstrauen sie der Liebe Gottes. Deinetwegen vergessen sie, wie kostbar das Glück ist, das Gott schenkt.“ Und zu uns sagt Jesus: „Gott ist größer als eure Sorgen. Gott sorgt für euch am Abend und am Morgen und auch in den Stunden der Nacht.“

Aus: TE DEUM, Impuls vom 23. Juni 2018, S. 239,

Abdruck mit freundlicher Genehmigung:

Klosterverlag Maria Laach, Verlag Katholisches Bibelwerk                                  

Manfred Boretzki




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