Impuls: Am Aschermittwoch…

Am Aschermittwoch …

…fängt alles an! Oft wirkt es ja so, als ob es die Fastenzeit als Ausgleich zum Fasching bräuchte. In Wahrheit ist es genau andersrum. Die Fastenzeit als Vorbereitungszeit auf die Feier des Osterfestes gibt es schon sehr lange. Schon im 4. Jahrhundert nach Christus wurde sie begangen.

Früher war klar, dass man in dieser Zeit auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtete. Doch nicht wegen des Klimaschutzes oder aus ideologischen Gründen, wie dem Vegetarismus. Landtiere, die man selbst züchtete waren einfach etwas ganz besonderes.

Frischfleisch gab es in den meisten Haushalten selten bis gar nicht. Was es häufiger gab, waren Schmalz oder lange haltbare Würste. In den Tagen vor der Fastenzeit mussten diese weg. Bis Ostern hätten sie nicht gehalten. Über diesen Überfluss hat man sich natürlich gefreut – der Ursprung der Faschingstage. So ist zum Beispiel die Tradition der Faschingskrapfen entstanden, weil das (Schweine-!) Schmalz weg musste.

Aus der Sicht der Menschen früherer Zeiten leben wir heute in einer ständigen Festzeit. Wir müssen joggen gehen oder anderes tun, um unseren Kalorienhaushalt im Griff zu behalten. Alles ist immer und überall in überbordender Menge verfügbar. Die Fastenzeit bietet sich als heilsame Unterbrechung an. Wer den Verzicht auf eine bestimmte Sache durchhält, wird die Freude über das Ende des Fastens mit der Freude über die Auferstehung Jesu an Ostern verbinden.

Matthias Stepper

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