Impuls: Glaube und Vertrauen auf Gott

Glaube und Vertrauen auf Gott

Glaube, Vertrauen aber auch manchmal Zweifel liegen eng beieinander.
Im Lexikon wird das deutsche Verb „glauben“ auf die germanische Form „ga-laub-on“ mit der Bedeutung von „vertrauenerweckend“, bzw. „zutraulich“ zurückgeführt. Die in Griechisch geschriebene Ur-Bibel verwendete hier den Begriff „pistis“, welcher sinngemäß Treue, bzw. Vertrauen bedeutet und mit dem deutschen Wort Glaube übersetzt wurde.

Ohne Vertrauen ist kein Glaube möglich, denn Vertrauen in die unendliche Güte Gottes  ist Basis für unseren christlichen Glauben.

Das Lied 427 im Gotteslob drückt das auch wunderbar aus:  „Herr, deine Güte ist unbegrenzt, sie reicht so weit der Himmel glänzt, so weit die Wolken gehen …“

Aber leider, und das gehört auch zum Menschsein dazu, gibt es auch Zeiten des Zweifels, der Ungewissheit. Zweifel galten früher als ein Übel, als etwas Schlechtes, als eine Sünde.

Heute hat sich da das Bild ein wenig gewandelt: Zweifel gelten eher als Basis für Erkenntnis, d.h. ohne Zweifel auch keine Erkenntnis, oder man kann es auch anders sagen: zweifeln hält das Denken in Bewegung. Glaube ist also ein aktives, stetes Bemühen, ein Ringen um Erkenntnis, um Gottes Nähe, um den Aufbau einer Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus. So ist es aus meiner Sicht auch nur logisch, dass sich unsere Beziehung zu Gott, also unser Glaube an Jesus Christus mit fortschreitendem Lebensalter wandeln kann, eine andere Dimension bekommt.
So wie ja auch die Beziehungen zu Mitmenschen und Freunden im Laufe der Lebenszeit Änderungen erfahren können.

Hilfreich und notwendig zur Vertiefung und Pflege dieser Beziehung zu Gott ist dabei, so empfinde ich es, die Gemeinschaft mit anderen, das Gespräch im Freundeskreis, im Familienkreis, in der Pfarrgemeinde.

 

Dr. Jörg Tinapp

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