1966-1975: Der Kirchenbau

Im Januar 1970 schreibt der damalige Pfarrer Hermann Spies

Meine lieben Mitchristen!

Eine der großen Aufgaben im neuen Jahr wird die Planung und Vorbereitung der neuen Pfarrkirche sein. Sie wird östlich des Pfarrhauses an der Pestalozzistraße erbaut und liegt somit für alle Teile unserer weitverzweigten Gemeinde verhältnismäßig günstig. Im August 69 wurde der Bauplatz durch das Erzb. Ordinariat Bamberg von Herrn Hans Meyer, Altenberg, erworben. Wir sind beiden zu großem Dank verpflichtet. Wenn alles gut geht, dann dürfen wir mit dem Baubeginn im Frühjahr 71 rechnen.

Immer werde ich nach der neuen Kirche gefragt. In der Frage schwangen sowohl gespannte Erwartung als auch leise Besorgnis mit. Letztere vor allem, wenn auf diese oder jene in jüngster Zeit gebaute moderne Kirche hingewiesen wird. Wie wird die neue Kirche aussehen? Wir wissen es selber noch nicht. Wir hoffen, daß uns die Architekten einen guten Entwurf vorlegen. Auf jeden Fall wird sie in ihren Formen schlicht sein und nach außen hin nicht besonders auffallen. Sie wird ohne Turm sein. Aber mit den dazu notwendigen Nebenräumen, die eine moderne Seelsorgearbeit verlangt. Ihre eigentliche Schönheit aber wird im Innern liegen. Der Altar, der Mittelpunkt der ganzen Gemeinde, wird eine beherrschende Stellung haben. Unsere Kirche wird in dem Maße gut, als wir sie recht gebrauchen, d. h. sie gern und oft besuchen.

Neben dieser mehr äußeren Aufgabe läuft eine noch wichtigere. Der  i n n e r e  Aufbau unserer jungen Pfarrgemeinde zu einer lebendigen Gemeinde am Rande der Städte Nürnberg-Fürth. Sie ist nicht so schnell zu bewältigen wie ein Kirchbau, da sie ein Bau mit „lebendigen Steinen“, den Menschen ist. Vielleicht aber dürfen wir, wenn es Gottes Wille ist, nach einigen Jahren erfahren, daß wir, auch durch diesen Kirchenneubau, zu einer besseren Gemeinde zusammengewachsen sind, die, durch das Band des Glaubens und der Liebe geeinigt, Freud und Leid miteinander teilt, die einfachen und die hohen Feste gemeinsam in der Kirche freudig begeht und dadurch zu einem christlichen Leben heranwächst. Dazu bedarf es aber der inneren Bereitschaft aller. Der Priester und aller Glieder der Gemeinde.

Mit freundlichen Grüßen und in Gottes Namen!
Pfr. H. Spies, Kaplan M. Boretzki

1966-1975 – Grundsteinlegung

Grundsteinlegung 16.09.1973

Dank dem Allerhöchsten, dem zu Ehren dieser Bau errichtet wurde. Wir danken Gott dem Allmächtigen auch dafür, daß die dreijährige Bauzeit ohne nennswerten Unfall beendet wurde.

Möge in Erfüllung gehen, was wir in den Grundstein hineingeschrieben haben:

Den Gläubigen unserer St. Johannes-Gemeinde gewähre der Herr mit ihren Brüdern allerorten, daß sie in dieser Zeit, da der Glaube so vieler wankt, in der Liebe tätiges Zeugnis geben von dem Erbarmen Gottes. Für Freiheit, Recht und Wahrheit unerschrocken eintreten, wie der Kirchenpatron Johannes der Täufer, und so dem Heil der Welt, Jesus Christus, entgegengehen.