Impuls: Innere Sicherheit

Bild: Klaus Kegebein In: Pfarrbriefservice.de

Innere Sicherheit

Der Begriff Innere Sicherheit spielt im aktuellen Bundestagswahlkampf eine große Rolle. Er bezeichnet im politischen Sprachgebrauch den Schutz der Gesellschaft vor Kriminalität, Terrorismus und vergleichbaren Bedrohungen.

Im geistlichen Leben eines Christen kann „Innere Sicherheit“ etwas ganz anderes bedeuten: Eine Gewissheit, die in unserem eigenen Inneren verankert ist und aus der wir leben. Denn unser Glaube ist ja mehr als eine Ansammlung von Behauptungen, die wir für wahr halten.

Entscheidend für dieses Urvertrauen ist wohl unser Gottesbild: Ist Gott ein Gegenüber, an den wir uns in Lob‐, Dank‐ und Bittgebeten wenden, oder sind wir nicht vielmehr durchdrungen von seiner Wirklichkeit, aus der diese „Innere Sicherheit“ erfahrbar werden kann?

Paulus bringt es auf den Punkt, wenn er seinen Zuhörern in Athen bekennt:
Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, (…) wir sind von seiner Art.“ (Apg 17)
Fast 2000 Jahre später formuliert es der russische Schriftsteller Leo Tolstoi mit einem Bild:
Christus lehrt die Menschen, dass in ihnen etwas ist, was sie über dieses Leben mit seinem Jagen, seiner Angst und Lust emporhebt. Wer die Lehre Christi begreift, hat dasselbe Gefühl wie ein Vogel, der bis dahin nicht wusste, dass er Flügel besitzt und nun begreift, dass er fliegen, frei sein kann und nichts zu fürchten braucht.“

Urban Führes

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