Impuls: Friedensnobelpreis 2020

Friedensnobelpreis 2020

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Die Buchmacher hatten die weltweit größte humanitäre Hilfsorganisation nicht auf dem Schirm. Das Nobelkomitee hat einen würdigen Preisträger benannt, der überrascht, aber überall auf einhellige Zustimmung stößt.

Die UN-Organisation hat seit ihrer Gründung 1961 hervorragende Friedensarbeit geleistet. 2019 hat sie fast 100 Millionen Menschen in 88 Ländern mit Lebensmitteln in Krisenregionen versorgt. In einigen schwer zugänglichen Kriegsgebieten ist sie die einzige Organisation, die die Menschen in Not erreicht.

Der Preis „ist eine eindringliche Mahnung an die Welt, dass Frieden und Null-Hunger Hand in Hand gehen“, schrieb die UN-Organisation am Freitag auf Twitter.

Deutschland ist nach den USA der größte Geber des WFP. Befremdlich ist, dass die Bundesregierung dem Friedensnobelpreisträger die Grundbeiträge im kommenden Jahr um 42 Prozent kürzen will. Die vielen Krisengebiete und die Corona-Pandemie machen nicht weniger, sondern mehr Engagement im Kampf gegen Hunger nötig.

„Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.“ (Lk 6,21) In den Seligpreisungen steht Jesus an der Seite der Hungrigen und Armen. Diese Haltung fordert von uns Christen solidarisches Denken und Handeln.

Gerade in diesem Sinne setzt die Bundesregierung ein völlig falsches Signal. Hoffen wir, dass der Friedensnobelpreis noch eine Kehrtwende bei der finanziellen Unterstützung bringt.

Franz Forman

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