Kinderbrief: Allerheiligen

Nachricht für Dich: Allerheiligen

Liebe Kinder,

der November beginnt mit dem Feiertag Allerheiligen – wir denken an alle Heilige. Kennst Du Deinen Namenspatron? Haben Deine Eltern Dir erzählt, warum Du Deinen Namen bekommen hast, woher er kommt? Vielleicht habt ihr Zeit und Lust, nach euren Namenspatronen zu forschen. Was macht einen Menschen eigentlich zu einem Heiligen? Im Gottesdienst hört man dazu heute folgende Bibelstelle (Matthäusevangelium 5,1-12):

Selig, die arm sind vor Gott; selig die Trauernden; selig die Sanftmütigen; selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; selig die Barmherzigen; selig, die rein sind im Herzen; selig, die Frieden stiften; selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; …

Manche Sachen klingen schwierig und unverständlich, andere sind dagegen ganz einfach zu verstehen – wir sollen Menschen sein, die sich für andere einsetzen, für Gerechtigkeit, für Frieden. An Allerheiligen gehen viele Menschen auf den Friedhof und erinnern sich an ihre Verstorbenen (eigentlich Allerseelen 02.11.).

Vielleicht musstest auch Du schon einmal von jemandem für immer Abschied nehmen. Wenn jemand stirbt, dann sind wir traurig über den Verlust, aber auch dankbar für die gemeinsame Zeit. Schaut euch ein Foto vom Verstorbenen an, besucht gemeinsam sein Grab, zündet eine Kerze für ihn oder sie an.

Jesus hat gesagt: Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. (Mt 5,4)

Wenn wir sterben, dürfen wir zu Gott gehen, dort ist ein neues Zuhause für uns vorbereitet, dort geht es uns gut. Jeder Verstorbene lebt weiter in den Erinnerungen und Herzen der Menschen, die ihn geliebt haben. Gemeinsam für den oder die Verstorbene könnt ihr ein Vaterunser sprechen.

Am 31. Oktober feiern viele Menschen auch Halloween und ziehen durch die Straßen, um Süßigkeiten einzusammeln. Eigentlich kommt dieser Brauch aus Irland. Man verkleidete sich am Vorabend von Allerheiligen (All hallows eve), um die bösen Geister zu vertreiben  und zündete Freudenfeuer an. In dieser Nacht, so glaubte man,  kehren die Verstorbenen in ihre alten Häuser zurück. Warum höhlen wir Kürbisse aus und zünden Kerzen darin an in dieser Nacht?

 

Vor langer Zeit lebte in Irland ein Hufschmied namens Jack Oldfield, der auch auf die Namen  geiziger Jack oder  trunksüchtiger Jack hörte. Am Abend vor Allerheiligen saß der geizige und trunksüchtige Jack in seinem Dorf in einer Kneipe, als plötzlich der Teufel neben ihm stand, um ihn zu holen. Jack bot ihm seine Seele an für einen letzten Drink. Der Teufel hatte nichts dagegen, ihm einen letzten Drink zu spendieren, stellte aber fest, dass er keine Münze zur Hand hatte. So verwandelte er sich selbst in eine Sixpence-Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack aber steckte die Münze schnell in seinen Geldbeutel und verschloss ihn fest. Und weil er im Geldbeutel ein silbernes Kreuz bei sich trug, konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln. Jack handelte mit dem Teufel: Er ließ ihn frei und der Teufel versprach, dass Jacks Seele noch zehn Jahre frei sein solle.

Als die zehn Jahre um waren, kam der Teufel abermals in der Nacht vor Allerheiligen zurück, um Jack zu holen. Dieser bat ihn erneut um einen letzten Gefallen: Seine Henkersmahlzeit solle ein Apfel sein, den der Teufel ihm pflücken solle. Der Teufel tat ihm den Gefallen und kletterte auf einen Apfelbaum. Jack zog blitzschnell sein Messer und schnitzte ein Kreuz in die Rinde des Baumes; der Teufel war auf dem Baum gefangen. Jack handelte abermals mit dem Teufel: Er entfernte das Kreuz, und der Teufel versprach, Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen.

Nachdem Jack viele Jahre später starb, bat er im Himmel um Einlass. Da er in seinem Leben nicht gerade ein braver Mann gewesen war, wurde er abgewiesen. Er wurde zu den Höllentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, weil der Teufel ja sein Versprechen gegeben hatte, niemals Jacks Seele zu holen. Der Teufel schickte ihn zurück, woher er gekommen war – und weil es so dunkel, kalt und windig und der Weg so weit war, bekam der Teufel Mitleid und schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit. Aus dieser Legende wurde abgeleitet, dass an Halloween ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe bzw. Kürbis den Teufel und alle anderen Geister abhalten könne.

Kinderbrief: Allerheiligen