Kinderbrief: Palmsonntag

Nachricht für Dich: Palmsonntag

Liebe Kinder,

wart ihr schon einmal auf einer Veranstaltung, bei der jemand gekommen oder aufgetreten ist, den alle toll fanden (z.B. ein Konzert, Rico im Playmobil Funpark,…)? Im Funpark beispielsweise treten immer mal wieder Gruppen auf, deren Lieder in der Kinderdisco gespielt werden z.B. Donikkl und am Ende der Kinderdisco kommt häufig Rico auf die Bühne. Die Kinder warten immer schon ganz gespannt, wann er endlich kommt, sie rufen ihn ganz laut und freuen sich, klatschen für ihn und tanzen und singen mit ihm. Am Schluss will jeder noch ein Foto mit Rico, ihm die Hand schütteln und kurz ganz nahe sein. Alle Kinder sind total begeistert. Hast du so etwas schon einmal erlebt?

Nun, dann kannst Du Dir vielleicht ein bisschen vorstellen, was damals in Jerusalem los war, als Jesus kam. Die Menschen hatten schon ganz viel von ihm gehört. Sie waren neugierig, wollten ihn endlich auch einmal sehen und selbst hören, was er zu sagen hat.

Damals zogen Könige, wenn sie als Sieger von einem Krieg zurückkehrten, auf einem Pferd reitend mit all ihren Soldaten in ihre Stadt ein. Jesus kam auch reitend, umgeben von seinen Jüngern. Aber im Gegensatz zu einem König kam Jesus nicht mit Waffen und er ritt auch nicht auf einem großen, prächtigen und mit Gold geschmückten Pferd in die Stadt ein, nein, er kam auf einem kleinen Esel. Sie können viel größere Lasten tragen als Pferde. Manche behaupten, sie wären störrisch, aber das stimmt gar nicht. Esel sind von Natur aus nur sehr vorsichtig. Wenn sie in freier Wildbahn leben, ist es für sie lebenswichtig, dass sie genau schauen, wo sie hintreten und, dass sie immer auf die Geräusche in ihrer Umgebung achten, um rechtzeitig vor Gefahren gewarnt zu sein. Esel können viel besser hören, als Menschen. Es kann passieren, dass man mit einem Esel unterwegs ist und plötzlich bleibt er stehen und ist nicht zum Weitergehen zu bewegen. Das liegt aber nicht daran, dass er keine Lust mehr hat, sondern dass er etwas gehört hat, was wir noch gar nicht wahrgenommen haben. Am besten, man schaut sich dann genau um und lauscht. Es kann sein, dass irgendwo ein Fahrzeug oder ein anderes Tier ist und der Esel prüft zunächst die Lage, ob es ungefährlich ist, weiterzugehen. So einem Tier nun hat sich Jesus anvertraut. (Übrigens: Man kann wirklich auf einem Esel reiten!)

Nichts an Jesus war golden, kein Reichtum schmückte ihn. Aber die Menschen sahen ihn und jubelten ihm zu. Jeder wollte ihm nahe sein, sie legten ihre Kleider und Palmwedel vor ihm auf die Straße, damit er darüber reiten konnte und nicht durch den Staub der Straße musste. Voller Begeisterung riefen sie ihm zu: „Hosanna, dem Sohne Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!“ Genau übersetzt bedeutet dieses „Hosanna“ – „Hilf doch“. Die Menschen erwarteten von Jesus, dass er für sie da war, ihnen half, sie waren überzeugt, dass er der war, auf den sie schon so lange gewartet hatten, dass er sie befreite von den mächtigen Römern, die im Land herrschten und über sie bestimmten. Manche erhofften sich von Jesus, er werde wie ein Feldherr in den Krieg ziehen.

Aber Jesus war ganz anders. Er kämpfte nur mit Worten. Er wollte den Frieden unter den Menschen. Heute jubeln sie noch alle. Ein paar Tage später hört sich das schon ganz anders an, aber dazu nächste Woche.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr zu Hause einen sogenannten Palmbuschen binden. Am besten nimmt man dazu immergrüne Sträucher z.B. Thuja oder Buchsbaum. Manche binden Palmkätzchen, Olivenbaumzweige oder Blüten z.B. Forsythie dazu. Als Ausblick auf Ostern darf auch ein Osterei in der Mitte des Straußes sitzen. Ihr bemalt ein Ei, befestigt es auf einem Schaschlikspieß und bindet unter dem Ei um den Spieß herum eure Zweige. Solche Palmbuschen kann man auch immer bei uns an der Kirche kaufen. Auf dem Ei ist ein kleines Kreuz befestigt, dass uns daran erinnert, dass auf den Jubel beim Einzug in Jerusalem Jesu Leidensweg und Tod folgten.

Als ich ein Kind war, haben wir an Palmsonntag immer Palmbuschen zur Kirche mitgebracht. Nach einem gemeinsamen Anfang außen (so wie es auch in St. Johannes immer vor dem Kindergarten losgeht), sind wir Kinder in einen eigenen Raum gegangen. Dort haben wir unsere Sträuße mit buntem Krepppapier geschmückt und einen Kindergottesdienst gefeiert. Zum Schluss durften wir in die Kirche mit wehenden bunten Sträußen einziehen.

Vielleicht hättet ihr Lust, Palmsonntag, Jesu Einzug in Jerusalem zu Hause nachzustellen mit Spielfiguren.

Alle, die in der Fastenzeit einen Weg gelegt haben, können für Palmsonntag Jesus auf einem Esel zum Weg stellen oder nur einen Esel, Puppenkleider und Zweige auf den Weg stellen / legen.

Viel Spaß mit diesen Ideen.

Eure Alexandra Wieland

Link mit Ideen von Thomas Höhn aus Bamberg

Hinweise für St. Johannes (zu allen Gottesdiensten ist eine Anmeldung erforderlich – z.B. über die Internetseite der Pfarrei):

Palmsonntag (es werden Palmbuschen zum Verkauf angeboten): Open Air Gottesdienst um 10.30 Uhr am Kirchhof

Karfreitag Kinderkreuzweg am Kirchhof um 15.00 Uhr

Osternacht für Familien am Samstag, 03. April um 18.00 Uhr am Kirchhof

Ab 27. März liegt in der Kirche eine kleine Ausmalbibel zum Selberbasteln und Gestalten aus!

Kinderbrief: Palmsonntag