Kinderbrief: Maria

Nachricht für dich: Maria

Liebe Kinder,

schaut euch an, wie schön es in unserer Taufkapelle ist, wenn die Sonne durch das Buntglasfenster scheint. Vor der Renovierung war dies die Marienkapelle. Heute ist es eine Taufkapelle – der Taufstein wurde hierher versetzt. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal eure Eltern fragen, ob ihr in St. Johannes getauft worden seid und, ob es davon Bilder gibt. Sicher werdet ihr dann feststellen, dass der Taufstein damals noch neben dem Altar auf der linken Seite in der Kirche stand.

Unsere wunderschöne Marienstatue hat aber immer noch ihren Platz in der Kapelle. Bei ihr kann man Kerzen anzünden, sich Zeit nehmen zum Beten und Nachdenken. Maria hat ein offenes Ohr für all unsere Sorgen und Nöte, sie ist gewissermaßen unser aller Mutter, die immer und jedem zuhört.

Unsere Marienstatue hat ihr Kind, Jesus, im Arm und in der rechten Hand hält sie eine Birne. Die Birne steht dabei vermutlich für Reinheit (vielleicht, weil ihre Blüten schneeweiß sind und damit an rein-sein erinnern). Ihr rotes Kleid steht dafür, dass sie wie eine Königin verehrt wird, die blaue Farbe im Schleier weist auf den Himmel, auf den Glauben hin. Viele Marienstatuen tragen auch etwas Weißes für die Reinheit, aber dafür hat unsere ja ihre Birne in der Hand.

Maria ist die Mutter Jesu, aber es gibt noch ganz viele andere Namen für sie, z.B. Rose ohne Dornen, Meerstern, Himmelskönigin. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal nachforschen, auf welche Namen für Maria du noch stößt und wenn Dir einer besonders gut gefällt, schaust Du nach, warum sie diesen Namen trägt.

Der Mai ist Marienmonat. In vielen Pfarrgemeinden werden Maiandachten gefeiert, manchmal sogar im Freien. In den Kirchen tauchen Marienaltäre auf, an denen man Kerzen anzünden kann. Warum gerade der Mai Marias Monat geworden ist, könnte daran liegen, dass jetzt mehr und mehr draußen aufblüht. Die Natur erwacht voll und ganz. Nachdem Maria gerne mit Blumen (Rose, Lilie) verglichen wird, passt dieser Monat des Aufblühens gut zur ihr: Der schönste Monat des Jahres für die schönste aller Frauen.

Solltet ihr in der Natur einmal auf diese Blüte stoßen, so habe ich dazu eine wunderschöne Erzählung aus dem Volksgut für euch gefunden: Es hatte einmal ein Fuhrmann seinen Karren, der mit Wein schwer beladen war, festgefahren, sodass er ihn trotz aller Mühe nicht wieder flottbringen konnte. Nun kam gerade die Gottesmutter des Weges daher, und als sie die Not des armen Mannes sah, sprach sie zu ihm: „Ich bin müde und durstig, gib mir ein Glas Wein und ich will dir deinen Wagen freimachen.“ „Gerne“, antwortete der Fuhrmann, „aber ich habe kein Glas, worin ich dir den Wein geben könnte.“ Da brach die Muttergottes ein weißes Blümchen mit roten Streifen ab, das Feldwinde (oder Ackerwinde) heißt und einem Glas sehr ähnlich sieht und reichte es dem Fuhrmann. Er füllte die Blume mit Wein, und die Muttergottes trank ihn, und in dem Augenblick wurde der Wagen frei, und der Fuhrmann konnte weiterfahren. Das Blümchen heißt bis auf den heutigen Tag Muttergottesgläschen

Im Mai denken wir nicht nur besonders an Maria, sondern wir feiern auch den Muttertag (in Deutschland seit 1922) und je nachdem auf welchen Termin Christi Himmelfahrt fällt, auch den Vatertag. Diese Tage wurden eingeführt, um in besonderer Weise DANKE zu den eigenen Eltern zu sagen für alles, was sie das Jahr über für uns tun. Bestimmt habt ihr schon ganz großartige Ideen für die beiden Tage, wenn nicht, dann hier einige Tipps von mir, die Mama und Papa bestimmt Freude bereiten:

  • An diesem Tag den Tisch für das Frühstück decken; einen selbst gepflückten Blumenstrauße bereitstellen; ein hart gekochtes Ei gelb anmalen und mit weißem Papier einen Blütenkranz außenherum legen, dass es aussieht, wie eine Margerite oder ein Gänseblümchen; einen Kuchen backen (aber bitte nicht alleine!)
  • Rote Freude-mach-Herzen basteln, auf die ihr schreibt, womit ihr Mama oder Papa eine Freude machen möchtet z.B. Socken zusammenlegen, Tisch abräumen, … (im Prinzip Gutscheine für Dinge, mit denen ihr Mama und Papa helfen könnt)
  • Ein kleines Konzert geben
  • Ein Gedicht vortragen
  • Zu einem Eis einladen
  • Einen Brief oder ein Gedicht schreiben, ein Bild malen
  • Einen Spaziergang miteinander machen und ein Picknick veranstalten
  • Eine Schatzsuche vorbereiten, der Schatz ist ein Foto von euch, denn ihr seid Mamas und Papas größter Schatz!

Na, habt ihr was für euch und eure Eltern gefunden? Dann wünsche ich euch jetzt einen schönen Start in den Mai und ein tolles Elternfest!

Eure Alexandra Wieland

Kinderbrief: Maria