Nachricht für dich: Fronleichnam
Liebe Kinder,
am Donnerstag feiern wir Katholiken ein besonderes Fest: Fronleichnam. Es gibt Feste, die orientieren sich an einem Datum z.B. Heilig Abend immer am 24.12.; Ostern wird nach dem Frühjahrsvollmond berechnet und Fronleichnam ist immer der zweite Donnerstag nach Pfingsten.
Warum ausgerechnet mitten unter der Woche an einem Donnerstag? Das ist natürlich schön für alle Berufstätigen, die einen Tag frei bekommen. Aber hat es auch noch einen anderen Grund? Ja, den hat es. In der Karwoche haben wir auch an einem Donnerstag ein besonderes Fest: Wir erinnern uns am Gründonnerstag an Jesu letztes Abendmahl. Weil dieser Tag aber in der Karwoche liegt und man an demselben Abend auch gedanklich mit Jesus in den Garten von Getsemani geht, wo er schließlich verhaftet wird, kommt keine rechte Feierstimmung auf. In der Karwoche feiern wir nicht. In Anlehnung an dieses Fest liegt das Fronleichnamsfest aber auch auf einem Donnerstag. Auch in diesem Gottesdienst hören wir das Evangelium von Jesu Letztem Abendmahl. Dieses Jahr aus dem Markus-Evangelium: Während des Mahles nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. (Ausschnitt aus dem Evangelium Mk 14,12-16.22-16)
Im Anschluss an den Wortgottesdienst gehen wir normalerweise aus der Kirche hinaus und laufen zum Rathausplatz. Dort findet die Eucharistiefeier statt. Danach trägt Pfarrer Stepper die Monstranz (lat. monstrare = zeigen) mit der Hostie durch die Straßen Oberasbachs zurück zur Kirche. Die Menschen singen, beten, es wird alles wunderbar mit Blumen und Fahnen geschmückt, es ist ein großes Fest unterwegs auf den Straßen. Warum tun wir dies einmal im Jahr?
Dazu muss ich ein bisschen ausholen: Stellt euch die Sonne vor – ein großer gelber Kreis. Jetzt überlegt euch, wer alles die Sonne braucht, jedes eurer Beispiele ist ein Strahl an eurer Sonne. (Z.B. Menschen, Tiere, Pflanzen, Mama, Papa, Kinder, Klassenkameraden, Freunde, traurige Menschen, kranke Menschen, einsame Menschen, …) Sicher fallen euch ganz viele Beispiele ein. Eine schöne große Sonne mit vielen Strahlen entsteht. Wenn man in die Mitte der Sonne eine Hostie legen würde und die einzelnen Strahlen verzieren würde z.B. mit Muggelsteinen, Edelsteinen, Goldstückchen, … dann würde unsere Sonne aussehen, wie eine Monstranz. Die kostbare Dekoration ist deshalb auf der Monstranz, weil sie unseren kostbarsten Schatz, Jesus, zeigt.
Warum nun tragen wir Jesus so durch die Straßen, als Mittelpunkt einer großen kostbaren Sonne? Weil wir Menschen Jesus brauchen, wie die Sonne. Wir tragen ihn durch unsere Stadt, damit er unsere Straßen, Häuser, Wohnungen und Wege segnet.
Auf dem Foto seht ihr die Monstranz von St. Johannes. Statt einer Hostie könnt ihr durchgucken und den Tabernakel in unserer Kirche sehen. An Fronleichnam wird an dieser Stelle die Hostie eingesetzt. Die Monstranz steht dann erhöht, damit alle den Blick frei haben auf Jesus, unsere Sonne, unseren kostbarsten Schatz.
Jesus hat seinen Jüngern versprochen, dass er immer bei uns sein wird. In diesem Brot können wir ihm begegnen, ihn spüren, ihm ganz nahe sein. Am Erstkommuniontag empfangt ihr zum ersten Mal die Kommunion. Aber die Worte Jesu vom Letzten Abendmahl, die könnt ihr den Pfarrer in jeder Messe wiederholen hören. Passt einmal genau auf.
Liebe Grüße und einen guten Start in der Schule nächste Woche
Eure Alexandra Wieland
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