Impuls: Die Kraft des Kreuzes

Die Kraft des Kreuzes

Vor 80 Jahren, am 9. August 1942, wurde Edith Stein im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Sie wuchs als Jüdin auf, fühlte sich jedoch in ihrer Jugend Gott fern. Eine wichtige Rolle auf ihrem Weg zum Christentum spielte die Bedeutung des Kreuzes Christi. Ein Schlüsselerlebnis war ihre Begegnung mit der glaubensstarken Witwe ihres Lehrers, der im ersten Weltkrieg gefallen war. Davor war sie sich nicht sicher gewesen, wie sie die Witwe trösten sollte. Danach schrieb sie: „Es war dies meine erste Begegnung mit dem Kreuz und der göttlichen Kraft, die es seinen Trägern mitteilt. Ich sah zum ersten Mal die aus dem Erlöserleiden Christi geborene Kirche in ihrem Sieg über den Stachel des Todes handgreiflich vor mir. Es war der Augenblick, in dem mein Unglaube zusammenbrach […] und Christus aufstrahlte: Christus im Geheimnis des Kreuzes.“

Bei ihrem Eintritt in den Karmeliterorden einige Jahre nach ihrer Taufe nahm sie dann auch den Ordensnamen „Teresia Benedicta a Cruce“ („Teresia, gesegnet vom Kreuz“) an. Im Geheimnis des Kreuzes fand sie eine Glaubensgewissheit von einem Gott, der ihr in allen Widrigkeiten des Lebens zu helfen vermag – eine Überzeugung, die auch heute, da sich Krisen die Klinke in die Hand geben, hilfreich sein kann. Diese Gewissheit klingt auch in einem Lied an, das Edith Stein nach Psalm 61 schrieb:

Du bist gleich einem Turme,
den nie der Feind bezwang.
Ich weiche keinem Sturme,
bei dir ist mir nicht bang.
In deinem Zelt bewahren
willst du mich immerdar.
Mich hütet vor Gefahren
dein schirmend Flügelpaar.

Tobias Herber

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