Entscheidungen
Kennen Sie noch das Lied aus dem alten Gotteslob von Lothar Zenetti?
Da heißt es:
Worauf sollen wir hören, sag uns, worauf?
So viele Geräusche, welches ist wichtig?
So viele Beweise, welcher ist richtig?
So viele Reden! EIN Wort ist wahr.
Wohin sollen wir gehen, sag uns, wohin?
So viele Termine, welcher ist wichtig?
So viele Parolen, welche ist richtig?
So viele Straßen! EIN Weg ist wahr.
Wofür sollen wir leben, sag uns, wofür?
So viele Gedanken, welcher ist wichtig?
So viele Programme, welches ist richtig?
So viele Fragen! Die Liebe zählt.
Entscheidungen treffen, darum geht es in diesem Liedtext, aber auch im Evangelium bei Joh. 6,60-69. Jesus fordert seine Jünger auf, sich zu entscheiden. Viele der Zuhörer Jesu sagten: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören? Da verließen ihn viele und begleiteten ihn nicht mehr. Da sagte er zu seinen Jüngern: Wollt auch ihr weggehen?
Scheint dieser Text nicht auch für uns in unseren Zeiten geschrieben zu sein? Viele begleiten Jesus nicht mehr. Da sind andere Stimmen, die den Ohren schmeicheln, Boten irdischen Glücks und Erfolgs. Da sind Bequemlichkeit und die Ansicht, auch ohne Jesus/Gott könne man im Leben zurechtkommen. Da ist das verdunkelte Antlitz der Kirche, das keine Anziehungskraft mehr ausstrahlt.
Wollt auch wir weggehen? Jesus überredet keinen zum Bleiben, er wünscht sich damals wie heute Menschen, die sich für ihn entscheiden aus freiem Willen, im festen Glauben und Vertrauen auf ihn und seine frohmachende Botschaft.
Simon Petrus antwortet Jesus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
So müssen auch wir uns heute entscheiden. Vielleicht hilft uns das anfangs erwähnte Lied zur Entscheidungsfindung: Jesu Worte überzeugen, sein Weg ist wahr, denn seine Liebe zählt.
Elisabeth Bockisch
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