Asche – die Essenz des Lebens
Am Aschermittwoch wird traditionell das Aschenkreuz ausgeteilt. Die verbrannten Palmzweige vom Palmsonntag des vergangenen Jahres bilden den Stoff für den Ritus zum Beginn der Fastenzeit.
Früher wurde die Austeilung begleitet mit der Feststellung, der Mensch sei Staub, heute meist mit der Aufforderung „Kehrt um“, was ja bedeuten kann, man sei im Leben in der falschen Richtung unterwegs. Bei so viel negativer Bedeutung ist es vielleicht hilfreich, einen weiteren Aspekt der Asche zu betrachten.
Für mich ist diese Asche des Aschermittwochs zu einem Zeichen des ewigen Lebens, des ewigen Seins, vielleicht auch der Auferstehung geworden: Wenn die Zweige verbrannt werden, bleibt das Mineralische, das Eigentliche zurück, der Kern der Palmzweige sozusagen, das, was sich nicht mehr verändert. Das Organische verbrennt, das, was sich im Leben der Palmzweige und in unserem Leben zum Guten und weniger Guten entwickelt hat, wird am Ende wieder verwandelt in seinen Ausgangsstoff, in seinen Kern. Die „Seele“ der Palmzweige überdauert die Zeit und kann für andere zum Zeichen des ewigen Lebens werden, z.B. am Aschermittwoch.
Urban Führes
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