Auswertung zur Pfarreiumfrage 2024
Wir, der Pfarrgemeinderat, haben im März diesen Jahres eine Umfrage über die “Kontakte” und online über Google Forms ausgegeben, die Fragen rund um das Gemeindeleben unserer Pfarrei sowie die persönlichen Präferenzen der TeilnehmerInnen beinhaltet. Die Rückläufe dieser Umfrage können uns als Gemeindegremium wertvolle Einblicke in die Einstellungen und Meinungen der Gemeindemitglieder und Interessierten zu verschiedenen Themen geben, die richtungsweisend für zukünftige Entscheidungen sein können. Bis zum aktuellen Zeitpunkt (August 2024) haben bereits 108 Personen an dieser Umfrage teilgenommen.
Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, uns ihre Meinung kundzutun!
Da an der Umfrage jeder teilnehmen konnte, der wollte, aber natürlich nicht musste, spiegeln die Antworten zwar nicht das Meinungsbild der gesamten Gemeinde perfekt wider, können aber als Orientierungspunkt für die Themen, die uns als Gemeinde interessieren und beschäftigen, genutzt werden.
Betrachtet man die Altersstruktur in der Auswertung der Umfrage, so ist erkennbar, dass sie ähnlich dem allgemeinen Trend der aktiven Gläubigen in der katholischen Kirche in Europa ist. Der prozentuale Anteil der an der Umfrage teilnehmenden Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen bis 39 Jahren entspricht etwa 20% der insgesamt teilnehmenden Befragten. Die Altersgruppen ab 40 Jahren ist mit etwa 80% vertreten. Da es im Sinne einer zukunftsorientierten Kirche auch interessant ist, speziell die Vorlieben und Bedürfnisse der jüngeren Personengruppen zu erörtern, werden die Antworten in der Ergebnisbetrachtung zum Teil explizit getrennt nach jüngerer Altersgruppe (maximal 39 Jahre alt) und älterer Altersgruppe (mindestens 40 Jahre alt) betrachtet.
Detaillierte Auswertung
Die folgenden Kapitel zeigen eine grafische Auswertung der Ergebnisse. Im Anschluss wird im Kapitel „Interpretation der Ergebnisse“ näher auf die wichtigsten Erkenntnisse aus der Umfrage eingegangen
Informationsfluss
Die folgenden drei Diagramme zeigen eine Auswertung zu den Fragen wie die Befragten die Pfarrgemeinde kennengelernt haben und über welche Kanäle Informationen zu aktuellen Themen bezogen werden.
Gemeindeleben
In den folgenden Fragen wird erörtert, welche Bestandteile des Gemeindelebens der Pfarrgemeinde besonders am Herzen liegen. Es wurden dabei drei Fragen gestellt, die das gesamte Spektrum des Gemeindeleben abdecken sollen.
Liturgie und Spiritualität
Bei den Fragen zur Liturgie und Spiritualität wollen wir einen Blick werfen auf die spirituellen Erfahrungen der Gemeinde sowie den Präferenzen der Gemeindemitglieder bezüglich der Liturgieform, welche die Befragten am Meisten anspricht.
Interpretation der Ergebnisse
Kirchliche Rituale
Laut den Umfrageergebnissen ist für die Befragten unter 40 Jahren ist die Sternsingeraktion ein Ritual der Gemeinde, das ihnen ganz besonders am Herzen liegt. Weitere, für wichtig erachtete, kirchliche Rituale für die jüngere Altersgruppe sind die Familien- sowie Kindergottesdienste sowie das Krippenspiel an Weihnachten. Wenig, bis gar nicht bedeutsam, sind für diese Altersgruppe das Rosenkranzgebet und die Maiandacht.
Für die Mehrheit aller Befragten ab 40 Jahren ist der Samstags- und Sonntagsgottesdienst das wichtigste kirchliche Ritual. Auch die Sternsingeraktion, der ökumenische Gottesdienst im Freien an Christi Himmelfahrt und die Fronleichnamsprozession wurden, den Umfrageergebnissen zufolge, als sehr wertvoll betitelt.
Aktionen und Feste
Aktionen und Feste, die sowohl in der Gesamtbetrachtung als auch in der jüngeren und der älteren Altersgruppe einzeln als besonders wichtig erachtet werden, sind der Martinimarkt und das Pfarrfest. Zudem hat bei den Befragten unter 40 Jahren das gemütliche Beisammensein nach der Christmette und der Osternacht eine große Bedeutung.
Bei den Personen ab 40 Jahren liegt einem Großteil der Befragten, neben dem Pfarrfest und dem Martinimarkt, auch der Osterbasar besonders am Herzen.
Gemeindeleben
Für die Befragten im Alter bis 39 Jahren ist die Gemeinschaft der wichtigste Bereich des Gemeindelebens, gefolgt von den Bereichen Feste und Feiern, Austausch mit Bekannten, FreundInnen und (anderen) Familien sowie Ökumene.
Bei den über 40–Jährigen ist stattdessen die Liturgie in den Gottesdiensten der wichtigste Bereich des Gemeindelebens. Die Gemeinschaft und der Austausch mit Bekannten, FreundInnen und (anderen) Familien ist für diese Altersgruppe jedoch ebenfalls bedeutsam. Gemeinsame Fahrten sind für die über 40-Jährigen weniger relevant.
Spirituelle Erfahrungen
Zum Themenbereich Liturgie und Spiritualität wurde einerseits gefragt, wo die Befragten am ehesten spirituelle Erfahrungen machen, als auch, welche Liturgieform sie in der Pfarrei anspricht. Bei dieser Frage wurden vor allem der Samstags- und Sonntagsgottesdienst, alternative Gebetsformen (zB. Taizé, Johannes19) als auch die Natur und das persönliche Gebet als Möglichkeiten für spirituelle Erfahrungen ausgewählt. In der jüngeren Befragungsgruppe ist der Anteil derjenigen, die spirituelle Erfahrungen am ehesten im Samstags- und Sonntagsgottesdienst erleben, geringer als in der älteren Befragungsgruppe (35% statt ca. 63%) und gleichzeitig der Anteil derjenigen, die spirituelle Erfahrungen am ehesten in der Gemeinschaft mit anderen erleben, höher (40% statt ca. 12%). Auch die Anteile der Antwort “sonstiges” ist in der jüngeren Gruppe bei dieser Frage deutlich größer.
Wenn ausschließlich die jüngere Altersgruppe betrachtet wird, dann findet sich, ähnlich zur Frage bezüglich Spiritualität, eine Verschiebung weg von der klassischen Gottesdienstform wieder. Auch eine Verstärkung der Wichtigkeit von familien- und kinderfreundlichen Gottesdienstangeboten wird erkenntlich. Die modernen Lieder im Gottesdienst sowie alternative Gottesdienstformen bleiben auch in der jüngeren Altersgruppe oft genannt. Zusätzlich geben die jüngeren Befragten auch bei dieser Frage häufiger “Sonstiges” an.
Die Ergebnisse der Frage bezüglich der ansprechenden Liturgieformen zeigen ein ähnliches Bild auf. Die ältere Generation sprechen vor allem die modernen Lieder, die Samstags- und Sonntagsgottesdienste als auch alternative Formen der Gottesdienstgestaltung an.
Insgesamt scheint es also, als habe der klassische Samstags- und Sonntagsgottesdienst, im Bezug auf die Form der Liturgie und die Erfahrung von Spiritualität, bei den älteren Personen in unserer Gemeinde einen hohen Stellenwert, während die jüngere Gruppe Spiritualität wohl stärker in der Gemeinschaft sucht und sich womöglich vielfältigere Möglichkeiten der Spiritualität und Liturgieformen, als in den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten aufgeführt, ersehnt.
Insgesamt scheint es also, als habe der klassische Samstags- und Sonntagsgottesdienst, im Bezug auf die Form der Liturgie und die Erfahrung von Spiritualität, bei den älteren Personen in unserer Gemeinde einen hohen Stellenwert, während die jüngere Gruppe Spiritualität wohl stärker in der Gemeinschaft sucht und sich womöglich vielfältigere Möglichkeiten der Spiritualität und Liturgieformen, als in den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten aufgeführt, ersehnt.
Attraktive Kirchengemeinde
Zu der Frage, wie es möglich wäre, unsere Kirchengemeinde attraktiver zu gestalten, wurden einige Ideen genannt.
Darunter wurden beispielsweise aktive Kinder-, Jugend- und Familiengruppen als auch mehr Gottesdienstangebote speziell für diese Gruppen als wünschenswert bezeichnet.
Ebenso wurde mehrmals das Anliegen geäußert, die Gottesdienste lebhafter und mit alltagsnahen Inhalten zu gestalten. Bezüglich der musikalischen Gestaltung scheinen sowohl schwungvolle, bekannte und moderne Lieder begehrt zu sein, als auch die häufigere Beteiligung von Chor und Bands bei den Messfeiern.
Daneben kam in den Antworten auch der Wunsch nach alternativen, freieren, spirituellen Angeboten, wie das Format „Johannes19“, das mehrmals genannt wurde, zum Ausdruck. Solche Angebote werden selbstverständlich erst durch die Beteiligung der Gemeindemitglieder ermöglicht. Wenn Sie überlegen, eventuell selbst oder mit einer Gruppe ein „Johannes19“ zu gestalten, können Sie sich bei Fragen jederzeit an Lisa Kleinlein () wenden.
Einige Male wurde auch der Wunsch nach kulturellen und musikalischen Angeboten in den Räumen der Pfarrei geäußert, sowie eine Verbesserung der Zugänglichkeit von Informationen zu bestehenden Angeboten nachgefragt. Vereinzelt sind genannte Ideen auch bereits umgesetzt, wie beispielsweise die Kontaktmöglichkeit für HelferInnen vor Festen durch die Helferbox im Schwellenraum der Kirche.
Als letzter mehrfach genannter Punkt bei dieser Frage wurde ein offenes Miteinander sowie mehr Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen in der Gemeinde als auch im Seelsorgebereich und in der Ökumene als erstrebenswert bezeichnet. Solch eine ersehnte Gemeinschaft lebt natürlich vor allem durch den Willen und die Initiative vieler Gemeindemitglieder, aktiv und interessiert aufeinander zuzugehen und somit unsere Pfarrei ein kleines Stückchen mehr zu einem Ort zu machen, in dem sich jeder beheimatet fühlen kann. Ein schönes Bestreben, das wir zusammen angehen können und sollten!
Die Umfrage enthält auch zwei offene Fragen. Diese wurden von den Teilnehmenden teilweise umfangreich beantwortet. Lobende Kommentare wurden dankend zur Kenntnis genommen und die empfangenen Anregungen und Wünsche durchforstet und in sinnvollen Themenbereichen kategorisiert.
Die Ergebnisse wurden bereits in der PGR-Sitzung im September besprochen.
Am Sonntag, den 24.11.2024, um 18 Uhr werden die Ergebnisse für alle Interessierten im Pfarrsaal der Kirche vorgestellt mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion und Austausch. Herzliche Einladung hierzu