Die Orgel konnte grob wieder instand gesetzt werden. Eine Windlade ist immer noch nicht trocken, so dass ein Pedal-Register (Choralbass 4′) noch nicht nutzbar ist. Wir schauen Mitte März noch mal hinein, ob sich eine Reparatur dann lohnt.
Schlimmer sind im Moment die Auswirkungen der Wasserflüsse Babylons auf die Pfeifen. In viele „Kernspalten“ (die Kante, an der der Ton erzeugt wird) ist ebenfalls Wasser hineingelaufen und hat Staub mit hineingespült. Dadurch und die thermischen Verzerrungen sind die Register des Hauptwerks jetzt sehr in Mitleidenschaft gezogen worden: das „Referenzregister“ Oktave 4’, nach dem die Zungenregister zwei- bis dreimal im Jahr nachgezogen werden, ist nicht dafür absolut nicht mehr zu gebrauchen: es klingt krumm und schief.
Das könnte man freilich nachstimmen: aber die Kosten sind unwägbar, weil danach alle anderen Register ebenfalls nachgestimmt werden müssen. Und wenn eine der Pfeifen nicht mehr funktioniert, muss sie ausgebaut, gereinigt und wieder eingesetzt werden. Dann kann man sie aber nicht sofort stimmen, weil sie durch die Handwärme höher klingt als im ausgeglichenen Zustand: man muss also je nach Pfeifengröße bis zu einer Stunde warten, bis man erneut stimmen kann. Das ist im Moment eigentlich nicht zu verantworten, weil das in zwei Jahren im Rahmen der Renovierung dann wiederholt werden muss.
Im Moment sind die Aussichten trübe: zur Begleitung des Gemeindegesangs geht es noch so eben. Die Zungenregister (Posaune 16′, Trompete 8′, Oboe 8′, Dulcian 16′ und Clairon 4′) werden in wenigen Wochen nicht mehr spielbar sein, denn wenn die Innenraumtemperatur ansteigt, verstimmen sie sich gegenüber den anderen Registern. Auch ein Zusammenspielen mit anderen Instrumenten wird nicht mehr möglich sein.
Wir werden uns was einfallen lassen müssen. Mir fällt immer nur ein: Spenden, spenden, spenden. Wobei ich hier gleich mal ein großes Dankeschön loswerden möchte: knapp ein Viertel der Summe ist bereits aufgebracht!