Geschichte: 1947-1965

Nach dem KriegDJK-Halle erbaute die arme, ständig wachsende Kirchengemeinde unter großen Opfern, Hand- und Spanndiensten, unterstützt durch eine Spende des Papstes Pius XII., 1952/53 ein etwas größeres Gotteshaus, langgestreckt, schmucklos nach außen, ohne Turm und Glocken. Geistlicher Rat Dörfler hat einfach einen Brief an den Papst geschrieben. Bei einer Bausumme von ca. 100.000,- DM hat der Papst 70.000,- DM gespendet. Es war die vierte Kirche, die den Namen Johannes des Täufers trug, als sie Erzbischof Otto Kolb 1953 weihte. Sie steht heute noch, doch ist sie inzwischen viel zu klein geworden für eine Gemeinde, die am 1. April 1965 zur selbständigen Pfarrei erhoben worden war.

1952/53 wurde dann eine langgestreckte, turmlose Kirche gebaut und von Erzbischof Otto Kolb 1953 geweiht. In ihr fanden über 20 Jahre lang die Gottesdienste statt.

Am 1.4.1965 wurde St. Johannes eine selbständige Pfarrei.

Blick in die Geschichte der nun selbständigen Pfarrei St. Johannes

Junge Pfarrei – alter Name (Artikel aus Nürnberger Nachrichten vom 15./16.4.1965)

OBERASBACH – Seit dem 1. April besteht die katholische St.-Johannes-Gemeinde in Oberasbach, die vorher als Filiale von Zirndorf aus betreut wurde, als eigene Pfarrei. Diese Erhebung gibt Anlaß, einmal auf die wechselvolle, fast 900jährige Geschichte der Oberasbacher Kirche und ihrer Vorgängerinnen gleichen Namens zurückzublicken.

Die heutige katholisch Pfarrei St. Johannes der Täufer ist eine junge Pfarrei. Mit ihrem Namen aber führt sie die Tradition einer alten Johanneskapelle fort, die bis ins 18. Jahrhundert in Altenberg stand. Der Sage nach soll diese 1092 von einem Einsiedler gegründet worden sein, doch besteht die Möglichkeit, daß sie noch bedeutend älter ist. Aus ähnlichen Fällen läßt sich nämlich schließen, daß St. Johannes in Altenberg als Taufkapelle in engerer Beziehung zur ehemaligen Martinskirche in Fürth stand, die ihrerseits auf eine fränkische Gründung des 8. Jahrhunderts zurückgeht.

Urkundlich tritt St. Johannes in Altenberg erst spät in Erscheinung. Am 2. Sonntag nach Reminiscere des Jahres 1431 verlieh Johann, Bischof von Würzburg, zu dessen Diözese das Gebiet links der Rednitz damals gehörte, der erneuerten und wiedergeweihten Kapelle zu dem Altenberge einen Ablaß. Das gleiche tat Kardinallegat Bessarion am 20. April 1460 zum Wiederaufbau des Gotteshauses, was vermuten läßt, daß das Gebäude im Markgrafenkrieg von 1450 zusammen mit dem Ort Altenberg niedergebrannt worden war.

Die Nürnberger Landkarte

Daß St. Johannes wiederaufgebaut wurde, geht auch aus einer Nürnberger Landkarte von 1563/64 hervor, auf der Altenberg mit einem Kirchturm eingezeichnet ist. In keiner dieser Urkunden aber findet sich ein Hinweis dafür, daß St. Johannes die Kirche zu einem angeblich in Altenberg bestehenden Reuerinnenkloster gewesen ist, das ebenfalls urkundlich nicht nachweisbar ist. Feststellen läßt sich jedoch, daß sie dem Klarakloster in Nürnberg gehörte, an das sie wahrscheinlich mit der Altenberger Schenkung des Ritters Eberhard von Hartingesberg im Oktober 1279 gekommen war.

Durch die Reformation kam die bisher selbständige Kapelle an die inzwischen evangelisch gewordene Pfarrei Zirndorf, die nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges – Altenberg lag ja mitten im Wallensteinschen Lager und wurde als Quartier des Herzogs von Bayern durch schwedische Batterien beschossen – kein großes Interesse mehr an der baulichen Erhaltung zeigte. Als die Kapelle 1690 durch einen Sturm beschädigt wurde, fand sich niemand mehr zur Reparatur bereit. So verfiel das Gebäude mehr und mehr und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen.

Betreuung zunächst von Fürth aus

Im 19. Jahrhundert begann die katholische Seelsorgearbeit im Diasporagebiet links der Rednitz von neuem. An den Bau einer Kirche war zu dieser Zeit nicht zu denken, denn im ganzen Raum der heutigen Gemeinde Oberasbach lebten nur wenige Katholiken. Ihre kirchliche Betreuung ging deshalb von der Pfarrei Unserer Lieben Frau in Fürth aus. Erst im Jahre 1906 wurde dann Zirndorf zur Kuratie für 30 Orte mit einem selbständigen Geistlichen erhoben, nachdem dort schon 1904 eine eigene Kirche St. Joseph errichtet worden war. Die Katholiken der Oberasbacher Gemeinde unterstanden von nun an der Pfarrei Zirndorf.

Nach dem 2. Weltkrieg aber wurde der Aufbau einer eigenen Filiale in Oberasbach dringend nötig. Schon 1934hatte der Katholische Männerverein in Altenberg ein Grundstück erworben, zum Kirchenbau war es aber infolge der Kriegsgeschehnisse nicht mehr gekommen, so daß nach dem Zusammenbruch 1945 der Gottesdienst im Festsaal des ehemaligen HJ-Heimes, dem heutigen Rathaus, abgehalten werden mußte. Auf dem Tauschwege wurde nun 1951 der Platz der heutigen Kirche erworben, und am 31. August 1952 wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt.

In Anlehnung an die verschwundene Altenberger Kapelle erhielt sie den Namen St. Johannes der Täufer und wurde am 17. Mai 1953 vom Bamberger Erzbischof Otto Kolb geweiht. Der stürmische Bevölkerungszuwachs brachte es mit sich, daß die katholische Gemeinde bis 1965 auf rund 4000 Seelen anwuchs. Daher löste der Erzbischof von Bamberg das Filialverhältnis zu Zirndorf und erhob .St. Johannes am 1. April zur eigenen Pfarrei.