Kinderbrief: Johannes

Liebe Kinder,

bestimmt habt ihr die Statue auf dem Foto schon einmal entdeckt. Es ist eine Darstellung des Heiligen Johannes des Täufers – er ist der Namensgeber unserer Kirche St. Johannes und ihr findet ihn an einer Wand am Pfarrhof. Sein Name „Johannes“ bedeutet: „Gott ist gnädig und barmherzig!“ Oft – auch unsere Johannesstatue – wird er mit einem Lamm dargestellt. Das hängt damit zusammen, dass Johannes in seinem Leben und mit seinem Handeln auf Jesus, das Lamm Gottes, hingewiesen hat. Auch der Kreuzstab in seiner Hand ist ein typisches Zeichen für Johannes.

Der Heilige Johannes spielt in den Bibeltexten des Advents eine große Rolle. Die schwangere Maria macht sich auf den Weg, Elisabet zu besuchen (Lukas 1,39-56). Als Elisabet Marias Gruß hört, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Dieses Kind war Johannes. In dem Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ besingen wir Marias Weg zu Elisabet.

Am zweiten und dritten Adventssonntag (Markus 1,1-8 und Johannes 1,6-8.19-28) wird uns Johannes beschrieben: Er lebte in der Wüste, trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er taufte die Menschen als Zeichen der Vergebung und wollte, dass wir umkehren, uns verändern. Johannes ruft uns zu, dass wir Jesus den Weg bereiten sollen. Und es wird deutlich: Johannes ist der Bote, er kündigt Jesus an, er hat erkannt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Johannes ermutigt uns dazu, von Jesus zu erzählen.

Wir sollen uns im Advent auf Jesu Geburt vorbereiten. Das geschieht auch mit ganz vielen Bräuchen und Traditionen. Wir bereiten uns auf Weihnachten vor, indem wir zum Beispiel Plätzchen backen. Die Gerüche der Advents- und Weihnachtsküche nach Zimt, Kardamom, Nelken, Honig, Anis, Punsch, Orangen, … gehören einfach zu dieser Zeit. Vielleicht habt ihr Lust, zu Hause ein Ratespiele der Sinne zu spielen:

  • Mit verbundenen Augen riechen und erraten, was uns unter die Nase gehalten wird.
  • Mit verbundenen Augen schmecken und herausfinden, wer den besten Geschmackssinn in der Familie hat.
  • Mit verbundenen Augen tasten, wie bei dem Spiel „Blinde Kuh“ nur mit Advents- und Weihnachtssymbolen. Sicher fallen euch da ganz viele ein.

Jeder in der Familie sucht Dinge zu jeder Kategorie aus (Anzahl je nach Familienangehörigen)  und dann kann gerochen (z.B. Lebkuchengewürz), geschmeckt (z.B. Butterplätzchen) und gefühlt (z.B. Stern) werden.

Als Vorbereitung auf Weihnachten könntet ihr auch Schmuck für euren Christbaum basteln z.B. Bügelperlen auf Pfeifenputzer auffädeln und zu einem Stern biegen. Oder aus selbsttrocknendem Ton mit Plätzchenausstechern Sterne oder Herzen ausstechen, trocknen lassen und aufhängen – wer mag kann sie natürlich auch noch anmalen. Es gibt unglaublich viele und auch einfache Möglichkeiten, dem Baum eine persönliche Note zu geben, wenn man das möchte. An unserem Baum hängt für jedes Jahr eine Foto-Christbaumkugel, so ist es unser Baum, der unsere Familiengeschichte erzählt.

Auf Weihnachten vorbereiten heißt auch, sich zu überlegen, was man verschenken möchte. Vielleicht überlegt ihr euch etwas, das den anderen wirklich Freude bereiten würde und bastelt selbst. Oma und Opa freuen sich in diesem Jahr sicher besonders über Selbstgebasteltes oder Fotos.

Wenn wir uns auf Weihnachten vorbereiten, dann sollten wir nicht vergessen, dass wir uns auf Jesu Geburt vorbereiten. Wir feiern seinen Geburtstag. Falls ihr ein jüngeres Geschwisterchen habt, wisst ihr ja, wie es ist, auf die Geburt eines Kindes zu warten. Ihr könnt auch eure Eltern fragen, wie das war, als sie auf eure Geburt gewartet haben. Man ist ganz aufgeregt und gespannt, was da für ein Mensch Teil der eigenen Familie werden wird, wie wird das Baby wohl aussehen, … Mit Spannung warten wir auch auf Weihnachten. Wir wissen, wer kommt und freuen uns dennoch erwartungsvoll.

Die Kinderzeitung bonikids erklärt den Advent, den Weg nach Weihnachten so: Es ist wie eine Reise. Man braucht Ruhe und Zeit, um sich zu überlegen, was man mitnehmen möchte, was man getrost zu Hause lassen kann, was einen für den Weg stärkt. Die Dinge, die uns wütend machen, können wir weglegen, dann passen mehr Freundlichkeit und Liebe in unseren Koffer. Johannes der Täufer hat genau das gemeint: Schafft Platz für alles, was euch selbst und euren Mitmenschen guttut. So gerüstet können wir die Ankunft Jesu, das Weihnachtsfest freudig erwarten, dann haben wir für unser Reiseziel, die Geburt Jesu, alles Wichtige dabei.

 

Ein kleiner Hinweis: Am dritten Adventssonntag, 13. Dezember, ist auch der Gedenktag für alle verstorbenen Kinder unter dem Motto „Ein Licht geht um die Welt!“. Wenn ihr möchtet, könnt ihr an diesem Tag eine Kerze für alle verstorbenen Kinder  anzünden und den ganzen Tag, z.B. in einer Laterne vor dem Haus brennen lassen. So setzt ihr ein Zeichen der Anteilnahme für die betroffenen Familien und macht die Welt ein bisschen heller. (Kerzen bitte nur in Absprache mit euren Eltern anzünden!!!)

Kinderbrief: Johannes