Kinderbrief: Karwoche und Ostern

Nachricht für Dich: Karwoche und Ostern

Liebe Kinder,

diese Woche ist eine ganz besondere Woche. Sie hat sogar einen Namen: Karwoche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, mit Jesu Einzug in Jerusalem. Ihr Name kommt von „kara“ = Kummer oder Klage.

Am Anfang stehen die Jubelrufe der Menschen in Jerusalem: „Hosianna!“ Sie haben Jesus sogar ihre Kleider und Palmwedel auf den Weg gelegt, über die er auf dem Esel reiten durfte. Wie einen König haben sie ihn in ihrer Stadt empfangen.

Am Gründonnerstag denken wir an Jesu letztes Abendmahl mit seinen Jüngern. Grün steht dabei nicht für die Farbe, sondern kommt von „greinen“, also weinen. Jesus hat beim Letzten Abendmahl die Worte gesprochen, die wir bis heute in jeder Messfeier hören: „Das ist mein Leib. Das ist mein Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Er hat seinen Jüngern und uns damit sich selbst geschenkt in Wein und Brot, er hat gesagt, wiederholt das immer wieder, genauso wie ich es euch heute gezeigt habe und erinnert euch dabei an mich. Von Gründonnerstag bis Ostern schweigen alle Glocken. Wir singen in diesem Gottesdienst noch ein festliches Glorialied, danach verstummen Orgel und Glocken bis zur Osternacht. Das Allerheiligste (das Heilige Brot) wird aus der Kirche getragen und in der Kapelle verwahrt. Der Tabernakel (siehe Bild) bleibt leer und steht offen. Auch das Ewige Licht erlischt.

Am Karfreitag denken wir an Jesu Kreuzweg und Tod. Traditionell machen wir mit den Kindern in St. Johannes einen Kreuzweg außen, wir gehen dabei wirklich einen Weg und gestalten unterwegs Stationen. Dieses Jahr ist auch das ein wenig anders. Wir veröffentlichen unseren Kreuzweg, wie er dieses Jahr gewesen wäre und laden alle Familien ein, sich auf den Weg zu machen und als Familie miteinander zu beten. Ihr könnt aber natürlich auch jederzeit in die Kirche kommen und euch dort den Kreuzweg anschauen.

Am Samstag ist der Tag der Grabesruhe. Erst in der Nacht auf den Sonntag feiern wir die Osternacht, also Jesu Auferstehung. Wir versammeln uns außen vor der Kirche um das Osterfeuer. Dort wird die Osterkerze, angezündet und in die dunkle Kirche getragen. Nach und nach werden immer mehr Kerzen entzündet, so dass es wieder heller wird um uns herum. Die Nacht der Trauer, die Dunkelheit wird erhellt von der Freude über die Auferstehung, die Osterkerze zeigt uns: Jesus ist auferstanden! Auch die Glocken und die Orgel hören wir wieder laut in dieser Nacht. Und wir rufen: „Halleluja, Jesus lebt!“ Das Taufwasser wird geweiht und wir erinnern uns alle an unsere eigene Taufe.

 

Mittlerweile gibt es viele Dinge an Ostern, die uns sagen wollen, dass Jesus auferstanden ist, Dinge, die uns an neues Leben erinnern und Freude machen.

  • Osterhase: Hasen bekommen im Frühjahr Nachwuchs, meistens mehrere Häschen gleichzeitig und stehen damit für neues Leben
  • Ostereier: Im Ei schlummert das neue Leben und wartet darauf, aufzubrechen
  • Osternest – gefüllt mit Hase und Eier zur Freude der Kinder
  • Lamm: Wenn Gott ein Lieblingstier hätte, wäre es vielleicht ein Lamm. Wenn er uns ein Lamm vor Augen stellt, dann will er uns vielleicht damit sagen: Probiere es auch einmal aus, wie ein Lamm zu leben, zieh die Ellbogen ein, lass Jesus in dir wirken
  • Osterglocken: Diese wunderschönen Blumen erinnern uns daran, dass an Ostern wieder alle Glocken läuten.
  • Gebäck: Osterbrot, Kranz, Zopf

 

Gestaltungsideen für euch für diese besondere Zeit im Jahr:

Gründonnerstag: Das letzte Abendmahl mit Lego / Kegelfiguren / Playmobil nachbauen, eurer Fantasie sind, wie immer keine Grenzen gesetzt.

Karfreitag: Bereitet euren Lieblings-Butterplätzchenteig vor, rollt ihn aus, schneidet ein großes Kreuz daraus aus. In die Mitte des Kreuzes, dort, wo sich die Balken treffen, könnt ihr ein Lichtfenster (Herz, Sonne, Kreuz) in das Kreuz machen. Diese Mitte mit kleingehämmer-ten Campinobonbons (Gummibärchen müssten auch funktionieren) füllen, oben ins Kreuz ein Loch zum Aufhängen machen und anschließend wie gehabt backen. So erhaltet ihr ein wunderschönes und auch leckeres Lichtblickkreuz, das ihr an euer Fenster hängen und später auch noch aufessen könnt.

Ihr könnt auch Steine sammeln für die Dinge, die euch bedrücken, die euch Angst machen und euch schwer im Magen liegen. Diese Steine bemalt ihr zu Hause bunt, beschriftet sie mit frohen und hoffnungsmachenden Worten und verwandelt das Schwere dieser Steine damit in Hoffnungs- oder Ostersteine.

Ihr könnt auch eine Schale mit Erde füllen, die Erde mit Moos bedecken oder Gras / Getreide / Kresse ansäen (dann wächst irgendwann neues Leben aus der scheinbar toten Erde). An Karfreitag steckt ihr in die Erde drei Kreuze für Jesus und die beiden, die neben ihm gekreuzigt wurden. Am Karsamstag könnt ihr neben eure Kreuze ein Grab aus Steinen in die Schale stellen und das Grab mit einem großen Stein verschließen. An Ostern wird der Stein zur Seite gerollt und in die Schale kommt eine Kerze mit dem Osterlicht. So entsteht ein Ostergarten bei euch zu Hause.

Osternacht: Ein Osterfeuer im Garten entzünden, gemeinsam das Osterevangelium hören, eine Osterkerze entzünden, die dann am Morgen am Frühstückstisch leuchten kann, zum Abschluss gemeinsam Stockbrot am Feuer backen.

Tradition: Osterlachen – wir sammeln Osterwitze: Es gibt Orte, da ist oder war es Brauch, an Ostern Witze zu erzählen, damit die Menschen an Ostern wieder richtig und aus vollem Herzen lachen können. Die Freude über Jesu Auferstehung soll dadurch sicht- und hörbar werden. Also, wenn euch ein guter Witz einfällt, könnt ihr ihn mir gerne schicken.

Ostermontag: An Ostermontag hören wir das Evangelium von den Emmausjüngern. Sie sind traurig über Jesu Tod und wollen nur noch weg aus Jerusalem. So machen sie sich auf den Weg nach Hause, nach Emmaus. Unterwegs geht ein Mann mit ihnen. Sie erzählen ihm von ihrem Verlust und er erklärt ihnen, warum Jesus sterben musste. In Emmaus angekommen, fordern die Jünger den Mann auf, bei ihnen zu bleiben und mit ihnen zu essen. Erst, als er beim Essen das Brot bricht, erkennen sie in dem Mann Jesus, den Auferstandenen. Und ihnen wird klar, dass ihre Herzen das schon viel früher erkannt und gespürt haben, dass sie brannten für Jesus und seine Botschaft. Schnell kehren sie nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern von ihrer Erfahrung zu berichten. => Wenn ihr möchtet, macht euch als Familie auf den Weg, macht einen eigenen Emmausgang. Evtl. kann man morgens früh gehen, wenn es noch dunkel ist und eine Laterne mitnehmen – dann kann man das Licht und die Wärme wahrnehmen, die Jesus in unser Leben bringt. Die Emmauserzählung kann unterwegs vorgelesen oder erzählt werden. Man kann auch Fragen mit auf den Weg nehmen: Welche Traurigkeiten und Ängste beschäftigen uns gerade? Wo brauchen wir das Licht und die Wärme Jesu? Wo begegnet uns Jesus im Leben? Und können oder wollen wir ihn nicht erkennen und auf ihn vertrauen? Irgendwann unterwegs wird dann die Sonne aufgehen, einen neuen Tag ankündigen, denn nach der Dunkelheit kommt immer wieder Licht. So ist es auch an Ostern mit dem Sonnenaufgang, dem Feuer und der hellen Freude über Jesu Auferstehung. Das Licht, das uns den Weg aus dem Dunkel zeigt: So ist auch Jesus für uns.

Viel Spaß mit diesen Ideen. Und vor allem: Ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Alexandra Wieland

Wie immer seid ihr herzlich eingeladen, Fotos zu schicken, von den Dingen, die ihr gebastelt, gebacken, miteinander erlebt habt!

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