Kinderbrief: Kirchenführung

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Den Kinderbrief findet Ihr auch auf der Kinderseite zum Download!

Liebe Kinder,

Kirchen kann man oft schon von weitem an ihrem hohen Kirchturm erkennen. Meist ragen sie richtig heraus aus einem Ort. Bei unserer St. Johannes Kirche ist das schon etwas schwieriger.

Unser Turm sticht nicht so richtig aus dem Stadtbild von Oberasbach heraus, außerdem ist er auch durch seine Form und Farbgebung sehr unauffällig. Du kannst St. Johannes aber hören, denn in unserem Turm hängen drei Glocken, ihre Inschriften lauten:

Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute in Ewigkeit

Was er euch sagt, das tut.

Bekehrt euch, denn das Himmelreich ist nahe

Am 17.5.1974 sind unsere 3 Glocken in Passau gegossen worden (700, 500 und 300 kg).

Die Glocken läuten z.B. wenn sie uns zum Gottesdienst einladen, bei besonderen Festen, jeden Morgen und jeden Abend, Freitag nachmittags zur Erinnerung an Karfreitag und die Sterbestunde Jesu.

Nennt eine Uhrzeit, zu der ihr die Glocken gehört habt: _____________________________________

Zu den Glocken kann man leider keine Führung machen, da keine Treppe in den Turm hinaufführt, wie beispielsweise in der Rochuskirche in Zirndorf.

Den Namenspatron unserer Kirche findet ihr außen. Er begrüßt euch sozusagen schon, wenn ihr den Pfarrhof betretet. Beschreibt, was der Heilige Johannes in den Händen hält:

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Der Haupteingang von St. Johannes ist golden eingefasst und will einladen, eine besondere Welt zu betreten. Auf den Türgriffen findet ihr die Inschrift „porta patet“ – das bedeutet ganz einfach, dass die Tür offen steht, also dass ihr herzlich eingeladen seid, die Kirche zu betreten.

Meistens geht man unter der Woche allerdings durch die andere Tür, den kleineren Nebeneingang. Dahinter verbirgt sich die Taufkapelle. Die Taufe steht am Anfang des christlichen Lebens, man tritt sozusagen durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christen ein, wird willkommen geheißen bei den Christen.

Neben allen Türen findet ihr Weihwasserbecken. Im Moment sind sie coronabedingt leer. Normalerweise geht man in die Kirche, taucht mit dem Finger in das Weihwasser ein und macht damit ein Kreuzzeichen. Dabei erinnern wir uns an unsere Taufe.

In der Mitte der Taufkapelle findet ihr den Taufstein. Am Boden vor dem Taufstein steht ein Bibelzitat, schreibt es auf:

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In der Ecke steht die Osterkerze. Jedes Jahr zu Ostern gibt es eine neue Osterkerze. Sie ist ein Zeichen für Jesu Auferstehung, für seinen Sieg über den Tod. Und sie erinnert an Jesu Worte, dass er das Licht der Welt ist. Die Buchstaben auf der Kerze heißen Alpha und Omega, sie sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets und somit Zeichen, dass Jesus Anfang und Ende und immer bei uns ist.

Welches Bild ist auf der Osterkerze? ____________________________________________________

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Fragt mal eure Eltern, ob ihr in St. Johannes getauft worden seid. Vielleicht können sie euch noch zeigen, wo der Taufstein früher stand. Denn erst bei der Neugestaltung der Kirche 2019 zog der Taufstein in die Taufkapelle um, die früher Marienkapelle genannt wurde.

Hier trefft ihr deshalb auch immer noch auf die einzige Heiligenfigur, die in der Kirche St. Johannes steht: Maria mit ihrem Kind Jesus auf dem Arm. Maria hält eine Birne in der Hand. Sie steht für Unschuld und Reinheit (vermutlich wegen der weißen Birnenblüten) Mariens. Auch das Fenster in der Kapelle weist auf Maria hin. Das könnt ihr genauer in dem Büchlein zu den Glasfenstern von St. Johannes nachlesen (von Manfred Boretzki – erhältlich im Pfarrbüro).

Neben der Marienstatue findet ihr kleine Bilder aus dem freudenreichen Rosenkranz an der Wand. Welche Szene aus Marias Leben beschreibt das mittlere Bild?

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Wir haben hier auch die Möglichkeit Kerzen zu entzünden und unsere Bitten vor Gott zu bringen. Wenn euch etwas beschäftigt, oder Sorgen macht, wenn ihr um etwas bitten oder auch danke sagen wollt, dann könnt ihr das hier tun und eine Kerze dazu anzünden.

Wenn ihr durch die Glastür in den Hauptraum der Kirche hinübergeht, dann könnt ihr das Licht durch viele bunte Fenster oben unterhalb der Decke leuchten sehen. Sie wurden von Marlene Reidel entworfen und erzählen den Psalm 148, den es auch als Lied in unserem Gotteslob unter der Nummer 467 gibt. Vielleicht habt ihr Lust, euch ein Gotteslob zu nehmen und miteinander zu singen, es ist eine ganz besondere Stimmung, wenn man „allein“ in der Kirche ist, diesen großen Raum ganz für sich hat und dann ein Lied singt oder ein Gebet spricht.

Könnt ihr die Bilder dem Text zuordnen? Welches Bild gefällt euch am besten? __________________

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In der Kirche gibt es Platz für ca. 250 Personen. Aktuell dürfen nur viel weniger Plätze besetzt werden, ihr erkennt an den orangen Schildern auf den Bänken, welche Plätze im Moment belegt werden können. Zählt die orangen Kärtchen: ___________   Eine Kirche ohne Menschen gibt es nicht. Kirche lebt von Gemeinschaft und Miteinander. Alle Plätze sind auf den Altar hin ausgerichtet, damit alle gut mitfeiern können.

Über dem Altar hängt ein großes Kreuz – es ist unser wichtigstes Erkennungszeichen als Christen (Jesus ist am Kreuz gestorben und wieder auferstanden – Gott hat zu ihm gehalten) und es sagt uns auch, dass Jesus hier zu Hause ist. Viele Christen haben zu Hause ein Kreuz an der Wand oder tragen es als Schmuck um den Hals. Wenn wir das Kreuzzeichen machen sprechen wir: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“ Wenn wir Gottesdienst feiern, liegt genau dieses Kreuz in klein auf dem Altar. Schaut noch mal genau hin, welche Farbe hat der Stein in der Mitte des Kreuzes? ___________

Vor den mittleren Bänken findet ihr ein Pult, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Das ist die Evangelienstele mit dem Evangeliar. Es ist normalerweise immer das Evangelium vom vergangenen Sonntag aufgeschlagen, damit man nochmal nachlesen kann. Aber natürlich ist es auch erlaubt, zu blättern. Damit man weiß, welche Seite man aufschlagen muss, sind die Sonntage nummeriert. Der wievielte Sonntag ist gerade aufgeschlagen? ________________ Aus welchem Evangelium wurde an diesem Tag vorgelesen? _________________________________

Eure Schritte führen euch immer weiter, bis zum Altar. Er steht in der Mitte unserer Kirche und ist der Tisch der Pfarrgemeinde von St. Johannes, so wie ihr einen Familien-Esstisch zu Hause habt, der der Mittelpunkt eurer Mahlzeiten ist. Der Altar ist aus Stein und mit einem Tuch bedeckt. Während des Gottesdienstes erinnern wir uns hier an das letzte Abendmahl Jesu.

In jedem Altar ist eine Reliquie. Das ist meistens etwas von einem Heiligen (z.B. ein kleines Stück Knochen). Diese Reliquie und auch alle Heiligenbilder und Statuen in Kirchen sollen uns Christen heute daran erinnern, dass wir mit allen Menschen verbunden sind, die vor und mit uns Christen waren und sind. Heilige sind Vorbilder, sie haben versucht so zu leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat; sie wollten nicht nur von ihrem Glauben reden, sondern ihn leben und für Jesus einstehen.

Wenn ihr Lust habt, könnt ihr nach einem Gottesdienst einmal mit dem Mesner zusammen einen Blick unter das weiße Tuch werfen. Bei einer Altarweihe wird der Altar mit Öl gesalbt und an seinen vier Ecken ein Feuer entzündet. Die vier Kreuze, die diese Stellen markieren und die Stelle, an der die Reliquie im Altar ist, kann man entdecken.

Hinter dem Altar steht ein Lesepult „Ambo“ genannt. Hier wird im Gottesdienst aus der Bibel vorgelesen, wir hören Gottes Wort. Vom Ambo aus predigt auch der Pfarrer – also er erklärt den Bibeltext und sagt uns seine Gedanken dazu und was das mit unserem Leben zu tun hat oder haben kann.

Links vom Altar seht ihr einen goldenen Schrank  an der Wand, der aussieht, wie ein kostbarer kleiner Safe. Das ist der Tabernakel. Wenn im Gottesdienst Hostien übrigbleiben, werden sie hier im Tabernakel aufbewahrt. Unser Tabernakel stammt aus der alten Notkirche der 50er Jahre und hat seinen Platz hier wieder gefunden.

Über dem Tabernakel leuchtet eine Kerze. Sie heißt Ewiges Licht, weil sie immer brennt und erinnert uns daran, dass Jesus immer in unserer Kirche anwesend ist. Am Karfreitag wird es gelöscht – weil wir uns an Jesu Tod erinnern und erst nach seiner Auferstehung am Ostersonntag wird es neu entzündet. Welche Farbe hat das Ewige Licht? ________________________________

Hinter der Wand mit dem Tabernakel gibt es einen kleinen Raum, das Beichtzimmer. Hier kann man sich mit dem Pfarrer zusammensetzen und ihm erzählen, was einen beschäftigt. Man kann sagen, was man falsch gemacht hat und, was einem leidtut. Das Beichtgespräch, die Beichte oder auch Sakrament der Versöhnung genannt, hilft uns, alles loszuwerden und vor Gott zu bringen. Stellvertretend hört sich der Priester alles an und kann uns auch im Namen Gottes vergeben. Er kann mit überlegen, was man besser oder wie man etwas widergutmachen könnte, er ist einfach ein guter Zuhörer. Das kann unglaublich erleichternd sein.

Hinter dem Altar gibt es eine farbig beleuchtete Wand, dahinter ist ein offener kleiner Raum. Hier kann man Platz nehmen, für sich sein, beten. Was hängt an der Wand? ________________________

In dem kleinen verschlossenen Raum auf der rechten Seite ist nichts Spannendes verborgen – hier befindet sich lediglich das Stuhllager. Bei großen Festgottesdiensten kann man mit diesen Stühlen 120  zusätzliche Plätze schaffen.

Auf der rechten Seite gibt es eine Nische in der Wand. Hier hängt der Kreuzweg auf goldenem Untergrund. Jedes dieser Bilder beschreibt eine Station auf Jesu Leidensweg zum Kreuz, die Kreuzigung und auch den Tod am Kreuz und, wie sein Leichnam abgenommen und ins Grab gelegt wird. Der Kreuzweg hat 14 Stationen. Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr, dass es in St. Johannes noch ein weiteres und größeres Bild gibt. Was ist darauf abgebildet? _____________________________________________

Zwischen Stuhllager und Kreuzweg verbirgt sich noch eine Tür mit einer Glocke daneben. Das ist der Eingang zur Sakristei. Hier werden alle Messgewänder für Pfarrer und Ministranten, die Bücher, Weihrauch, Wein, Hostien, Kelche, Schalen und vieles mehr aufbewahrt. Auch die Technik für die Kirche lässt sich hier bedienen: Licht, Mikrofone, … Die Glocken können von hier aus eingeschaltet werden. Für alle Kinder gibt es hier Gummibärchen, die man sich nach dem Gottesdienst abholen kann.

Vielleicht ist euch schon mal aufgefallen, dass Pfarrer und Ministranten immer mal wieder andere Farben tragen – beim Pfarrer ist es die sogenannte Stola oder das ganze Gewand, bei den Ministranten ein Gürtel, das Zingulum (ihr merkt schon, es gibt viele Fremdwörter in der Kirche). Je nachdem, ob es ein Gottesdienst im Jahreskreis, in Advents- oder Fastenzeit oder ein bestimmtes Fest ist, wechseln die Farben. (grün = Jahreskreis; violett = Advents-/Fastenzeit; rosa = ein Sonntag im Advent und einer in der Fastenzeit; weiß/gold = große Fest z.B. Ostern, Weihnachten; rot = Tage, die mit Blut oder Feuer, Heiliger Geist zu tun haben z.B. Palmsonntag, Karfreitag, Pfingsten) In der Sakristei gibt es ein kleines Büchlein, das sogenannte Direktorium, das uns immer genau verrät, welche Farbe gerade dran ist, wenn man sich unsicher ist. Im Moment ist es vorwiegend grün. Am 15. August ist das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ oder auch „Maria Himmelfahrt“ genannt, da wird der Priester weiß / gold tragen.

Die Glocke neben der Sakristeitür wird geläutet, wenn der Gottesdienst beginnt, dann stehen alle Gottesdienstbesucher auf, die Orgel beginnt zu spielen und Pfarrer und Ministranten ziehen ein.

Wenn ihr euch jetzt umschaut, entdeckt ihr sicher noch das große Musikinstrument, das in der Kirche steht: Die Orgel. Eine Orgel besteht aus vielen Orgelpfeifen – bei uns sind es 1760! Die großen erzeugen die tiefen Töne, die kleinen sind für die hohen Töne. Eine Orgel hat Tasten für die Hände und Tasten für die Füße – man spielt sie quasi mit dem ganzen Körper, mit Händen und Füßen. Wie viele Tasten für die Füße zählt ihr? ____________________

 

 

 

Wenn ihr jetzt Richtung großem Ausgang geht, dann steht ihr im sogenannten Schwellenraum. An der Wand findet ihr eine Textzeile aus einem Taizélied:

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Im Boden könnt ihr eine  Platte mit Jahreszahlen entdecken:

________________________________ Sie verraten euch, wann der Grundstein von St. Johannes gelegt wurde und, wann die Kirche neu gestaltet wurde. Am Samstagabend vor der Wiedereröffnung nach einem halben Jahr Bauzeit, wurden hier sogenannte Zeitkapseln für beide Jahre hineingelegt. In diesen Zeitkapseln sind z.B. Tageszeitungen und aktuelle Ausgaben von den Kontakten.

So, ich hoffe, jetzt habt ihr viele neue Eindrücke zu St. Johannes gesammelt. Wenn ihr möchtet, könnt ihr eure Forschungsergebnisse abgeben. Wenn das neue Schuljahr beginnt, werden wir aus allen abgegebenen Lösungen einen Gewinner ziehen, der ein kleines Geschenk erhält.

Jetzt wünsche ich euch noch Kraft und Durchhaltevermögen bis zu den großen Ferien.

Liebe Grüße

Eure Alexandra Wieland

Wenn ihre eure Lösungen abgebt, bitte Name und Anschrift oder e-mail-Adresse nicht vergessen!

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