Jahreskrippe: Der Richter und die Witwe

Das Gleichnis vom Richter und der hartnäckige Witwe (Lk 18,1-8)

In jener Zeit sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:

In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher!

Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.

Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern?

Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?

Jesus war ein Geschichtenerzähler: Er sprach häufig zu seinen Jüngern und Freunden und fand rasch die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer, da er so lebendige Gleichnisse zu erzählen wusste. Aber Jesus erzählte die Gleichnisse nicht, um sie zu unterhalten; er wollte ihnen und anderen Menschen im Land etwas über Gott beibringen und auf das Reich Gottes aufmerksam machen.

Mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter und der armen Witwe wollte Jesus seinen Jüngern deutlich machen, dass sie im Gebet nicht nachlassen sollen – auch wenn sie dachten, dass ihre Gebete nicht sofort erhört würden. Diese Geschichte verdeutlicht, wie wichtig Beharrlichkeit im Gebet ist.

 

Die Krippenbauer von St. Johannes zu Oberasbach

Heinrich Löwisch, Rudi Holzmeier, Wolfgang Will

(Darstellung 648, Oktober 2022)

Jahreskrippe: Der Richter und die Witwe