Jahreskrippe: Erntedankfest

Der Herbst ist nicht nur die Zeit der bunten Blätter und Kastanien, er ist bei uns vor allem auch die Zeit der Ernte, weil dann die meisten Früchte und Gemüse reif sind.

Das Erntedankfest ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken. Bereits im ersten Buch der Bibel ist das erste „Erntedankfest“ niedergeschrieben: Die Brüder Kain und Abel bringen Gott die Erzeugnisse ihrer jeweiligen Arbeit dar: Kain als Ackerbauer opfert Früchte, sein Bruder Abel als Schafhirte ein Tier seiner Herde (vgl. erstes Buch Mose, Kapitel 4).

Mit dem Erntedankfest soll in Dankbarkeit an die Erträge in der Landwirtschaft und in den Gärten erinnert werden – und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Mit der Bitte des Vaterunsers „unser tägliches Brot gib uns heute“ wird zugleich an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. 

In der katholischen Kirche wurde das Erntedankfest zum ersten Mal im 3. Jahrhundert nach Christus erwähnt. Aber erst im Jahre 1972 wurde festgelegt, dass das Erntedankfest am ersten Oktobersonntag gefeiert werden soll. In der evangelischen Kirche kann das Erntedankfest übrigens auch früher stattfinden: Nach evangelischem Brauch wird es nämlich am ersten Sonntag nach dem Michaelitag, dem 29. September, gefeiert.

Zum Erntedanksonntag werden die Kirchen geschmückt und die Stufen vor dem Altar mit den Gaben der Natur dekoriert. In manchen Orten gibt es Prozessionen mit bunt gestalteten Wagen und Musik. Auf einem der Wagen fährt meist eine Erntekrone aus Kornähren mit.

In der nebenstehenden Darstellung sehen Sie, wie die Mitglieder einer Gemeinde die Erntegaben in die Kirche zum Altar bringen. An diesem steht der emeritierte Erzbischof Dr. Ludwig Schick und segnet die Gaben, welche nach dem Gottesdienst an bedürftige Gemeindemitglieder verteilt werden.

Das Krippenbau-Team der kath. Pfarrei St. Johannes d.T. zu Oberasbach

Heinrich Löwisch, Wolfgang Will, Rudi Holzmeier, Monika Hofmann