Quiet hour – Stille Stunde
In Australien und anderen Ländern gibt es in Supermärkten eine quiet hour, eine Stille Stunde. Diese Reduzierung der Lärm- und Reizüberflutung berücksichtigt die Lebenswirklichkeit von Menschen mit sensorischen Verarbeitungsstörungen, also z.B. Menschen mit Autismus oder ADHS. Lärm und andere Reizüberflutungsquellen werden in dieser Zeit minimiert.
Das erinnert mich an die Bedeutung der Stille auf dem spirituellen Weg.
Im Alltag erleben wir eine ständige Flut an Geräuschen und Bildern.
Die Stille ist aber mehr als die Abwesenheit von Lärm und Reizen. Sie schafft die Möglichkeit in einen inneren Raum einzutreten, ein Raum unterhalb von Gefühlen und Gedanken. Die Stille kann unseren Geist und unsere Psyche ordnen und uns einen anderen Blick auf die Dinge schenken. Das äußere und innere Schweigen kann ein Schlüssel sein für die Erfahrung der größeren Wirklichkeit, die wir Gott nennen.
So wie im Supermarkt die „Stille Stunde“ endet, ist es notwendig, mit dieser Resonanz wieder in den Alltag zurückzukehren. So wusste es schon Kohelet im Alten Testament: „Es gibt eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“.
Urban Führes
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