Impuls: Der innere Funken wird zum Licht

Weihnachten – Der innere Funken wird zum Licht

In diesem Jahr wird uns vom Kalender etwas vorgegeben, was sich auch in unserer Erfahrung widerspiegelt: kaum hat der Advent begonnen, ist er auch schon wieder vorbei, er hat gefühlt nur zweieinhalb Wochen gedauert.

So spüren wir heute diese ungewisse Schwebe zwischen dem, was noch nicht ganz vergangen ist und dem, was noch nicht ganz da ist. Die Gewissheiten der letzten Jahre sind dahin, neue Wege müssen gefunden werden: weltpolitisch, finanziell, ökologisch.

Was bleibt, ist die Sehnsucht nach Halt und Orientierung. Die Sehnsucht nach dem ganz anderen, das über unsere menschliche Existenz hinausreicht.

Vielleicht ist es ja schon da. Vielleicht liegen Sehnsucht und Verheißung ja näher zusammen als wir annehmen.

Denn auch so können wir Weihnachten sehen: Die Geburt dieses Kindes als Zeichen, dass auch in uns das geboren und hell werden will, was schon da ist. Der Mystiker Thomas Merton beschreibt es so: „Dieser Funke, der vom unsichtbaren Licht des Himmels leuchtet, steckt in jedem Menschen und könnten wir ihn wahrnehmen, dann würden wir sehen, dass Milliarden solcher Lichtpunkte sich zum Strahlen einer Sonne vereinigen, die alle Dunkelheit und Grausamkeit des Lebens restlos verscheuchen würde.“ 

Dieser Funke es ist also da, egal, ob wir ihn spüren können oder nicht. Er wird nicht erlöschen, aber wir können ihm, wie einem jungen Samenkeim, guten Boden und genug Wasser geben. Das Wachsen können wir nicht beschleunigen, aber wir können ihm Hindernisse aus dem Weg räumen.

Die Welt und wir mittendrin sind schon jetzt erfüllt von Gott. Weihnachten heißt in diesem Sinn: Der Funken in uns darf zum Feuer und Licht werden, das die Welt und unsere Umgebung erhellt.

Urban Führes

 

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