Christlicher Glaube und christliches Handeln im beruflichen Alltag
– wo die Güte und die Liebe wohnen, dort nur wohnt Gott … –
Gibt es denn einen Unterschied, ob ich als Christ in meinem privaten Umfeld oder im Berufsumfeld lebe und handle?
Nun, ich glaube, es gibt diesen Unterschied sehr wohl, besonders dann, wenn man im Berufsleben als Vorgesetzter auftreten muss. Persönliche Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es da zu erheblichen Konfliktsituationen kommen kann.
Im privaten Bereich ist man bereit – ein gewisses Vertrauensumfeld vorausgesetzt – sich dem Gegenüber, dem Freund oder der Freundin zu öffnen und auch über seinen Glauben zu sprechen. Doch findet das auch Anwendung im Berufsalltag?
Dort geht es doch eher um Ergebnisse, Termine, Zielerreichung, Kundenzufriedenheit. Wer öffnet sich da schon seinem Kollegen bzw. seiner Kollegin und spricht von sich, bzw. über sich und seinen Glauben? Noch schwieriger ist es da als Chef, sich persönlich zu öffnen und mitzuteilen, denn man will und muss ja häufig auch eine gewisse Distanz zum Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin bewahren.
Eine schwierige Situation. Was kann es da für eine Lösung geben?
Nun, ein Patentrezept habe ich auch nicht, aber ich habe selbst erfahren, dass es gut tut, sich täglich für einige Minuten einen Freiraum zu schaffen, sich zurückzuziehen, keine Unterbrechungen in dieser Zeit zuzulassen und ein kurzes Gebet zu sprechen bzw. eine Reflexion zu halten, sich zu fragen: stehe ich noch in der Liebe und Güte des Herrn?
Konfliktsituationen werden dabei nicht immer leicht zu überwinden sein, denn auch als Vorgesetzter unterliegt man Zwängen und fremdbestimmten Vorgaben, dennoch ist diese persönliche Reflexion aus meiner Erfahrung wichtig und heilsam und hilft sehr häufig, Stress abzubauen und am Ende doch zu einer guten Lösung für alle Beteiligten zu kommen.
Ich wünsche Ihnen ähnlich gute Erfahrungen.
Jörg Tinapp
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