Zum Frühlingsanfang
Der Schriftsteller Michael Krüger hat darauf hingewiesen, dass es sich lohnt, täglich ein Gedicht zu lesen. Er ist überzeugt: “Die Welt sähe anders aus, wenn die Menschen, bevor sie ihren Tag beginnen, ein Gedicht läsen.“
Diese Aussage bewegte mich, Sie zum Lesen eines der schönsten Frühlingsgedichte von Eduard Mörike (1804-1875) einzuladen.
Er ist´s
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen,
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist´s!
Dich hab ich vernommen!
Die Kunst des Dichters besteht darin, Erfahrungen, die wir im Frühling erleben, poetisch einzufangen.
In den Versen wird eine Sehnsucht nach dem jahreszeitlichen Neubeginn, nach Leben und Auferstehung beschrieben. Alle Sinne sind angesprochen und erzeugen so eine erwartungsvolle Stimmung. Lassen Sie sich beim Lesen des Gedichtes von den Bildern berühren und Sie werden vielleicht erahnen, was der Dichter Eduard Mörike sagen wollte.
Manfred Boretzki
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