Impuls: Advent

Advent

Vor Kurzem war ich in einem Supermarkt zum Einkaufen. Beim Rundgang fiel mir ein Stand mit einem großen Angebot von Adventskalendern auf. Da gab es nicht nur Kalender mit Süßigkeiten, sondern auch mit Schmuck, Kosmetikartikeln, verschiedenen Teesorten, sogar mit erlesenen Bieren und viele andere mehr …

Was sich die Geschäftswelt alles für die Adventszeit ausdenkt!

Wie bescheiden ist dagegen mein Adventskalender: Ein paar Zeilen, verfasst von Dietrich Bonhoeffer, laden jeden Tag zum Nachdenken ein.

Am Samstag in der zweiten Adventswoche lese ich:

Gott in der Niedrigkeit – das ist das revolutionäre, das leidenschaftliche Adventswort … Gott schämt sich der Niedrigkeit des Menschen nicht, er geht mitten hinein, erwählt einen Menschen zu seinem Werkzeug und tut seine Wunder dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Gott ist nahe der Niedrigkeit, er liebt das Verlorene, das Unbeachtete, Unansehnliche, das Ausgestoßene, das Schwache und Zerbrochene; wo die Menschen sagen: „verloren“, da sagt er: „gefunden“. Wo die Menschen sagen: „gerichtet“, da sagt er: „gerettet“, wo die Menschen sagen: „Nein!“, da sagt er: „Ja!“ Wo die Menschen ihren Blick gleichgültig oder hochmütig wegwenden, da ist sein Blick von einer Glut der Liebe wie nirgends sonst.

Manfred Boretzki

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