Fest der Liebe
Weihnachten ist das Fest der Liebe, in den vergangenen Wochen haben wir das unzählige Male gehört und gelesen. Wir besorgen für unsere Lieben die besten Geschenke und kaufen die luxuriösesten Lebensmittel. Bei der Familienfeier wünschen sich alle Beteiligten einen liebevollen Umgang miteinander. Wunderbar, wenn das alles klappt. Aber wo ist schon alles so liebevoll? Selbst wenn in unserer eigenen Familie alles bestens ist – bereits im näheren Umfeld kennen wir Menschen, die z.B. unter Krankheit, Streit oder Armut leiden. Und ein Blick auf die täglichen Schlagzeilen in den Medien lässt uns oft daran zweifeln, dass die Welt von Liebe geleitet wird. Das ist an Weihnachten auch nicht anders als an allen anderen Tagen. Was macht dann das Fest der Liebe aus?
Vielleicht finden wir ja eine Antwort, wenn wir auf die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium schauen. Da wird ein Kind in einem Stall geboren, weil die Eltern keinen Platz in einer Herberge gefunden haben. Der Theologe Karl Rahner schreibt darüber: „Gott hat an Weihnachten sein tiefstes und schönstes Wort in die Welt hineingesagt. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch.“ Rahner sieht damit die Geburt Jesu als Brücke des allmächtigen, fernen, schwer erfassbaren Gottes zu uns Menschen: Gott selbst wird Mensch, wird ein kleines Kind.
Jeder, der schon einmal das Glück hatte, ein Neugeborenes im Arm zu halten, weiß, dass man gar nicht anders kann als dieses schutzlose, wunderbare Wesen anzulächeln und einfach gern zu haben. Genau das passiert an Weihnachten: Der große Gott wird ein kleiner Mensch und macht es uns so ganz leicht, ihn zu lieben. Das ist sein Weihnachtsgeschenk an uns. Wenn wir dieses Geschenk annehmen und uns von dem göttlichen Kind anrühren lassen, wird das etwas in uns selbst verändern. Dann können wir mit einem liebevollen Lächeln in die Welt hinausgehen und auch in den Menschen und Dingen, denen wir begegnen, diese göttliche Liebe entdecken.
Frohe Weihnachten 2019! Lassen auch Sie sich vom göttlichen Kind anrühren, so dass dieses Fest zum Fest der Liebe wird!
Andrea Kotva
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