Eine ganz andere Fastenzeit
Wir erleben dieses Jahr eine ganz andere Fastenzeit als in den Jahren vorher. Eine Fastenzeit in der Corona-Krise. Wir müssen auf Vieles und Liebgewonnenes verzichten, wie zum Beispiel auf Gottesdienste, auf Geburtstagsfeiern und andere soziale Beziehungen.
Durch die gewonnene Zeit birgt diese Fastenzeit auch die Möglichkeit, sich darauf zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Die Welt steht still und wir bekommen die Gelegenheit, unser Leben zu überdenken und neue Seiten an uns zu entdecken. Plötzlich werden Dinge wichtig, die wir lange schon in uns vergraben haben oder die wir als Selbstverständlichkeit betrachtet haben. Einfache zwischenmenschliche Zeichen erhalten einen neuen Stellenwert, wenn wir bereit sind, den Egoismus zurück zu stellen und die Liebe mehr in den Vordergrund zu stellen.
Ein Vorbild kann uns dabei Jesus sein. Er hat den Menschen immer wieder seine Liebe gezeigt in alltäglichen, kleinen und großen Dingen. Er hat Leiden auf sich genommen und durchlebt, er hat den Tod erlitten um den Menschen zu zeigen, wie sehr er sie liebt.
Wenn wir uns füreinander öffnen und uns gegenseitig immer mehr unsere Liebe und Fürsorge durch Kleinigkeiten zeigen, dann erleben wir in diesem Jahr zwar eine ganz andere Fastenzeit, die aber auch zur Hoffnungszeit werden kann.
Elisabeth Bockisch
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