Impuls: Frauen in der Kirche

Frauen in der Kirche

Der Synodale Weg der katholischen Kirche ist in aller Munde. Chance zum Aufbruch oder wieder  mal nur Gerede? Wird sich die katholische Kirche zu einer größeren Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, Laien und Geweihten entscheiden können? An der „Frauenfrage“ hängt der Erfolg des Synodalen Weges, so Claudia Lücking-Michel.

Die folgenden Aussagen der Hl. Teresa von Avila (1515-1582) machen deutlich, wie sehr sie sich schon damals für die Frauen eingesetzt hat und wie aktuell ihr Anliegen auch heute noch ist:

Du, Herr meiner Seele,

als du noch in dieser Welt wandeltest, hast du die Frauen nicht verachtet, sondern ihnen im Gegenteil stets deine besondere Zuneigung erwiesen, fandest du doch in ihnen ebenso viel Liebe und mehr Glauben als bei den Männern.

Die Welt irrt, wenn sie meint, dass wir nicht öffentlich wirken dürfen noch einige Wahrheiten aussprechen, um derentwillen wir im Verborgenen weinen, und dass du, Herr, unsere gerechten Bitten nicht erhören würdest.

Ich glaube das nicht, Herr, denn ich kenne deine Güte und Gerechtigkeit, denn ein gerechter Richter bist du und nicht wie die Richter dieser Welt, die als Söhne Adams, kurz, als Männer, jede gute Fähigkeit bei einer Frau verdächtigen.

Ich weiß, dass der Tag kommen wird, mein König, da man einander erkennt.

Ich spreche nicht für mich selbst, denn die Welt kennt meine Schlechtigkeit und ich bin froh, dass sie bekannt ist. Aber ich halte es in diesen Zeiten für Unrecht, wenn man starke und zum Guten begabte Geister zurückstößt, nur weil es sich um Frauen handelt.

 (aus: Weg der Vollkommenheit, Kap. 4,1)

Manfred Boretzki

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