Impuls: Sehnsucht nach Freiheit

Sehnsucht nach Freiheit

Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de

Bedrückende Bilder begleiten uns in diesen Tagen. Ich fühle mich hilflos und klein. Menschen in Europa nehmen Waffen in die Hand und schießen aufeinander. Der Weg, die Probleme und Konflikte im Gespräch zu lösen, scheint fest versperrt und verschüttet.

Wir Christen gehen auf Ostern zu. Die Fastenzeit will uns lehren, unser Herz vorzubereiten. Viele empfinden Mitgefühl und Trauer, fühlen sich verbunden mit den leidenden und fliehenden Menschen. Ich denke an Jesus, der sein Kreuz auf sich genommen hat für alle, die Leiden und alle, die in Sünde und Schuld verstrickt sind. Wir sind es auch.

Und in mir wächst die Sehnsucht, dass alle Menschen frei sein mögen von Unterdrückung und Unrecht von Gewalt und Krieg. Jesus wollte Befreiung und hat Menschen aufgerichtet, die verzweifelt waren und keine Hoffnung mehr hatten.

Ich bete einen Psalm, in heutige Sprache geformt (Psalm 126), der für mich all das ausdrückt, was ich momentan ersehne und worauf ich hoffe:

Eines Tages wird Freiheit kein leeres Wort sein, eines Tages wird sie allen gehören.
Ein Traum wird wahr und Lachen wird selbst dort zu hören sein, wo bisher geschwiegen wurde.
Auf Straßen und Plätzen wird gesungen und getanzt, Menschen öffnen ihre Augen und staunen:
Es gibt dich also doch, Gott.
Und die Singenden trauen sich und rufen aus:
Gott, du hast uns überreich beschenkt, du bist du, hier bei uns.
So wie du die Quelle zum Schluss als Strom ins Meer fließen lässt,
so bringe uns an unser, an dein Ziel, Gott.
Nach aller Unterdrückung und Angst, nach allem Zweifel und aller Not gewinnt zum Schluss die Freude.
Öffne uns einen neuen Weg zur Freiheit hin, auf dem wir viele kleine Schritte mit dir gehen können.

(aus: Guido Erbrich, Auf der Suche nach Gott, Seite 32)

Beten wir gemeinsam um ein Ende des Blutvergießens und Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt.

Möge Gott unsere Schritte auf dem Weg des Friedens leiten und uns mit seiner Liebe und seiner Kraft begleiten!

Gudrun Gärtner

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