Impuls: Besinnlich warten

Besinnlich warten

Im Advent warten wir als Christen auf die Ankunft Jesu in unserer Welt. Die Symbolik des Adventskranzes zeigt uns dies jedes Jahr aufs Neue: Es dauert eine Weile, bis alle vier Kerzen brennen und es dann endlich Weihnachten wird.

Auch im Alltag verbringen wir viel Zeit mit Warten: sei es im Wartezimmer einer Arztpraxis, während einer Busfahrt oder am Bahnsteig, wenn der Zug wieder einmal Verspätung hat. Häufig lässt es sich beobachten, dass Wartende diese Zeit am Smartphone verbringen: eine kurze Messenger-Antwort, mal sehen, was die Freunde so machen, oder einfach nur ein zielloses Surfen auf dem weiten Meer des Internets. Man ist ja schließlich überall und mit allen verbunden und lässt sich auch gerne darauf ein. Man vertreibt sich die Zeit. Ist das nicht widersinnig? Die Zeit, die man hat und die einem geschenkt wurde, vertreiben zu wollen?

Und noch so ein Widerspruch: Einerseits empfinden wir Wartezeiten mitunter als lästig, andererseits bemängeln wir bisweilen, in unserer schnelllebigen Zeit keine Zeit für uns selbst zu haben. Warum dann nicht einfach mal die Wartezeiten für uns selbst verwenden? Als Möglichkeiten, zu uns zu finden. Als Gelegenheiten, uns auf uns selbst zu besinnen und womöglich auch im Gebet auf den, der uns unsere Zeit überhaupt erst geschenkt hat.

Die Adventszeit will uns lehren, richtig auf den Herrn zu warten. Sie wird auch die besinnliche Zeit genannt. Vielleicht eine Gelegenheit für uns, unseren Sinn darauf zu richten, auch unser Alltagswarten zu hinterfragen…

Tobias Herber

 

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