Ich bin der Weg
Zur Zeit lesen wir im Bibelkreis das Johannesevangelium. Wir lassen uns von den Texten der Bibel inspirieren. Manchmal entdecken wir ein heilendes Wort, das uns hilft, Kraft zu schöpfen und hoffnungsvoll das Leben zu gestalten.
Bei Joh 14,6 heißt es: „Ich bin der Weg …“
Schwester Philippa Rath, Benediktinerin im Kloster Sankt Hildegard, schreibt in einem Vortrag:
Gegen dieses Wort könnten wir innerlich rebellieren wollen. Wir wollen ja eigentlich nicht in Abhängigkeit geraten, uns manchmal lieber verlaufen, als dass wir uns von einem anderen den Weg weisen lassen. Vom Weg reden, heißt immer auch von Bewegung sprechen. Wer sich auf den Weg macht, der gerät in Bewegung, der bleibt nicht, wo er ist, und der bleibt auch meist nicht, wie er ist. Das kann Angst machen, unbequem sein und mühsam. Andererseits gilt aber auch: Wer sich nicht auf den Weg macht, kommt nicht weiter – innerlich und äußerlich. Ich bin der Weg. Niemand kommt zum Vater außer durch mich, so hat Jesus uns gesagt. Jesus macht es uns dabei nicht leicht. Er verspricht uns nicht einen geraden und einfachen Weg, einen Weg ohne Umwege, Kreuzungen, Gabelungen, Seitenwege und Stolpersteine. Aber er sagt uns zu: Wenn wir IHM und unserer Sehnsucht folgen, den Weg unseres Lebens – wie immer er auch sein mag – unter die Füße nehmen, dann finden wir Gott. Dann finden wir auch uns selbst und den Sinn unseres Lebens.
Manfred Boretzki
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