Auferstehung: Aufstehen zum Leben
„Mit dem Tod ist nicht alles vorbei.“ Dieser Gedanke steht in vielen Kondolenzbriefen. Trotzdem glaube ich: Das Fest der Auferstehung, Ostern hat nicht nur mit dem Jenseits, sondern vielmehr mit Leben im Diesseits zu tun.
In der Lesung der Osternacht hören wir die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten in das gelobte Land. Thema ist die Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft in ein selbstbestimmtes Leben. Das Oster-Evangelium berichtet von der Befreiung aus den noch stärkeren Fesseln des Todes. Hindernisse wie der schwere Stein werden aus dem Weg geräumt. Symbolträchtig findet die Auferstehung mit dem Sonnenaufgang statt.
Auferstehung hat mit Aufstehen zu tun:
- Ostern lädt uns ein, alles, was uns hemmt oder hindert, hinter uns zu lassen und den Schritt zum Leben in Freiheit zu wagen.
- Aufstehen bedeutet aber im gesellschaftlichen Kontext noch mehr. Es heißt sich zeigen, Farbe bekennen und eintreten gegen Ungerechtigkeit, Leid und Entwicklungen, die das Leben der Menschen einengen und bedrohen.
Die Natur macht es uns vor: Jeden Tag geht die Sonne auf. Im Frühling bricht jedes Jahr auf’s Neue das Leben in Frische hervor. In diesem Sinne bringt uns Aufstehen immer wieder ins Leben und ist gelebte Auferstehung.
Franz Forman
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