Pfingsten – das Fest des inneren Feuers
Pfingsten ist das dritte Hochfest im Kirchenjahr. Jedes Jahr stelle ich mir die Frage, warum das Fest des Heiligen Geistes nicht den gleichen Glanz wie Weihnachten und Ostern ausstrahlt.
Die Getreuen von Jesus waren damals zusammengekommen und hatten sich ängstlich eingeschlossen. Ganz eigenartig: Hatten sie doch Jesus als Auferstandenen gesehen und begriffen. Eigentlich waren alle Voraussetzungen für einen befreiten selbstbewussten Auftritt der Jünger gegeben. Doch fehlte ihnen die innere Einstellung, der Mut und die Kraft. Erst als sie mit den Gaben des Heiligen Geistes beseelt waren, klappte es. Die Jünger gingen raus auf die Straße. Petrus predigte so überzeugend, dass sich 3000 Zuhörer taufen ließen.
Das innere Feuer ist die entscheidende Triebfeder für die Durchsetzung von Ideen. Diese Kraft des Heiligen Geistes brauchen wir heute: Im sich abzeichnenden Ende der Pandemie sollen die Erfahrungen und Lehren aus dieser Zeit dauerhaft gewinnbringend umgesetzt werden. Auch unsere Kirche braucht in ihrer Vertrauenskrise Mut und Entschlossenheit, um wieder kraftvoll und überzeugend auftreten zu können.
Papst Johannes XXIII., der an Pfingsten 1963 verstarb, brachte mit dem 2. Vatikanischen Konzil die Modernisierung der Kirche (Aggiornamento) voran. Auf die Frage, warum er das Konzil einberufe, öffnete er demonstrativ ein Fenster. Frischer Wind sollte in die Kirche kommen.
Johannes XXIII. wünschte sich ein „neues Pfingsten“. Die Kraft des Heiligen Geistes ist der Motor, um die Geschichte positiv zu beeinflussen. Also lohnt es sich, das Fest zu feiern.
Franz Forman
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