Impuls: Neulich in Gößweinstein

Neulich in Gößweinstein

Zum Abschluss der Pfarrwallfahrt in der Basilika: Zum Ende des Gottesdienstes bringt der Organist die ganze Vielfalt der Orgel zum Klingen. Leise und laute Töne, Höhen und Tiefen, schnelle Wechsel und langsame Sequenzen. Doch nicht nur Töne erfüllen den Raum, vielmehr kommt das ganze Gebäude in Schwingung, es nimmt die Frequenz der Musik auf. Die Orgel ist von allen Seiten zu hören. Die ganze Kirche wird zum Resonanzraum.

„Kirche als Resonanzraum“ im Übertragenen eine Vision für die Gemeinschaft der Glaubenden, wo alle Stimmen, gerade die leisen und sanften, die zurückhaltenden und zweifelnden zur Sprache kommen. Ein Resonanzraum für die Seele, wo diejenigen, die überhört wurden und die, denen „das Wort im Halse stecken bleibt“ einen Widerhall erfahren. Ein Raum, in dem jede Stimme zählt, wo etwas zum Klingen kommt.

Schwester Katharina von den Franziskanerinnen sagt es so: „Jesus bot denen einen Resonanzraum, deren Stimmen nicht erwünscht waren. Er hörte auf die Frauen und die Fremden, auf die Ausgeschlossenen und die als Sünder Abgestempelten. (…) Kirche als Resonanzraum –  und das Leben könnte ein Konzert werden, voller Traurigkeit und doch von zarter Schönheit. Ein Konzert wie das Leben, das nie nur schön ist, aber immer seine eigene Schönheit entwickeln kann.“

Urban Führes

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