Im Garten kannst du Gott begegnen
„Willst du einen Tag glücklich sein, dann betrinke dich. Willst du ein Jahr glücklich sein, dann heirate. Willst du ein Leben lang glücklich sein, dann schaffe dir einen Garten an.“
Die tiefe Weisheit dieses chinesischen Sprichworts macht uns darauf aufmerksam, dass der Garten nicht nur „erden“ (siehe vorhergehender Impuls von Urban Führes), sondern auch zum Ort echten spirituellen Erlebens werden kann.
Im Büchlein von Gerhard Dane „Im Garten kannst du Gott begegnen“ habe ich folgenden Satz entdeckt: „Wenn du Gott verloren hast, suche ihn in einem Garten! Auch wenn er noch so klein ist, lerne seine Sprache!“
Vom hl. Franz von Assisi (1180-1226) erzählt Bruder Leo, einer seiner Gefährten:
„Dem Bruder, der den Garten bestellte, sagte er, er möge nie das ganze Erdreich bloß mit essbaren Kräutern bepflanzen, sondern auch einen Teil des Bodens freilassen, dass da auch Gras Platz habe, damit zu jeder Jahreszeit unsere Schwestern, die Blumen, gedeihen können. Ja, er wünschte vom Bruder Gärtner, er solle stets einen Teil des Gartens für ein schönes Beet freilassen, auf dem er allerlei duftende Kräuter und Pflanzen mit schönen Blumen anlege, damit jeweils die Menschen durch den Anblick dieser Blumen und Kräuter zum Lobe Gottes gestimmt würden; ruft doch jedes Geschöpf uns an und sagt: Gott hat mich für dich erschaffen, Mensch!“
Wenn wir die Sprache des Gartens erfahren, überzeugt sind von dem Sprichwort „Alles ist Botschaft“, dann lernen wir beten und loben Gott in seiner Schöpfung:
„Die Himmel erzählen von Gottes Herrlichkeit. Und was seine Hände geschaffen haben, verkündet das Weltall den Menschen.“ Psalm 19,1
Manfred Boretzki
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